Sprache

Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Lebe nach unseren Gesetzen

Sachartschenko und der Krieg der Identität
Ein Essay von Sabiene Jahn
Am 31. August 2018 starb Alexander Sachartschenko, Präsident der Volksrepublik Donezk, bei einem Bombenattentat im Café „Separ“. Sieben Jahre später bleibt die Frage, warum ein Bergmannssohn aus dem Donbass zu einer Symbolfigur wurde, deren Botschaft im Westen kaum verstanden wurde. Am 2. September 2018 stand Donezk still. Zehntausende Menschen säumten die Straßen, Blumen in den Händen, Trauerflor an den Balkonen. Der Sarg Alexander W. Sachartschenkos wurde durch die Stadt getragen. Die Menschen klatschten unaufhörlich in stillem Respekt – ein rhythmischer, gleichmäßiger Beifall, der wie ein Herzschlag durch die Stadt ging. Donezk nahm Abschied von einem Mann, den sie verehrten. Ich hatte ihn vier Monate zuvor kennengelernt.

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Arbeit & SozialesDemokratie – Medien – Aufklärung

Worte, die töten

Sprachliche Entmenschlichung bereitete den Boden für Massaker und Krieg
Ein Meinungsbeitrag von Sabiene Jahn
Wer Arbeiter zu „Vieh“ erklärt, Nachbarn zu „Orks“ und eine Sprache zum Verbrechen, bereitet kein Miteinander vor, sondern ein Schlachtfeld. Der Donbass zeigt, wie Worte töten können – und warum ein Fußballspiel in Kiew 2025 mehr über diese Politik verrät als jede deutsche Talkshow.
Nordrhein-Westfalen galt über Jahrzehnte als das klassische Arbeiterland Deutschlands. Kohle und Stahl, Zechen und Hochöfen prägten nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Menschen. „Arbeiter“ zu sein, bedeutete Stolz und Zugehörigkeit, nicht Abwertung. […] Doch während in NRW der Begriff Arbeiter bis heute mit Ehre verbunden ist, erlebte die Ukraine in den Jahren vor dem Krieg (2014) eine ganz andere Entwicklung. Dort wurde das russischsprachige und oft ärmere Arbeitermilieu des Donbass zunehmend abgewertet. Die liberale Mittelschicht der großen Städte habe den Osten als „Proleten-Reservat“ betrachtet, ein Gebiet für Menschen zweiter Klasse.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Freidenker-Verband zu Merz-Aussage „Drecksarbeit“: Direkter Bezug zur Nazi-Sprache

Video-Kurzinterviews von RT DE mit Sebastian Bahlo und Marion Schneider
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die jüngsten Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen sowie die US-Intervention ausdrücklich verteidigt. Es gebe „keinen Grund“, das Vorgehen zu kritisieren, sagte Merz. Bereits zuvor hatte er erklärt, Israel mache „die Drecksarbeit für uns alle“ – eine Formulierung, die für scharfe Kritik sorgte.
Der Deutsche Freidenkerverband und weitere Stimmen warfen Merz vor, mit seinen Äußerungen nicht nur diplomatische Grundprinzipien zu missachten, sondern auch menschenverachtende Sprache zu verwenden.
Autorin Marion Schneider sprach von einem Verstoß gegen Artikel 1 des Grundgesetzes und bezeichnete Merz als „unwürdig, Kanzler zu sein“. Auch der Einfluss externer Interessen auf die deutsche Außenpolitik wurde thematisiert.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Pistorius im Goebbels-Sprech

Kurzbeitrag von Diether Dehm
Björn Höcke war zu einer Geldstrafe von 16.000 € verurteilt worden, weil er nach Ansicht des Gerichts als Geschichtslehrer hätte wissen müssen, dass „Alles für Deutschland“ ein SA-Spruch war. Nur eben nicht exklusiv: denn auch von SPD-Führern kam „Alles für Deutschland“. Erst für die Kriegkredite! Dann bis 1932 in Aufrufen von Otto Hörsing und Karl Höltermann vom SPD-Reichsbanner Schwarzrotgold. Warum aber ein echter Nazisprech wie „kriegstüchtig“ von Pistorius soviel Gnade findet, mag wohl daher rühren, dass deutsche Straf- und Sprach-Verfolgungs-Behörden dem SPD-Minister noch weniger Geschichtskenntnisse unterstellen als Höcke.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Der heimliche Wahlprüfstein: Souveränität

Beitrag von Dagmar Henn
Im Kern der meisten politischen Auseinandersetzungen dieser Bundestagswahl steht ein Thema, das kaum ausgesprochen werden darf: Souveränität. Nicht nur bei der Frage der Migration, auch bei allem, was mit EU und NATO und der ganzen Kriegstreiberei zu tun hat. Dabei ist nicht nur einfach der Begriff tabu, sondern es scheint zumindest im westlichen Teil der Republik sogar eine Wahrnehmung dafür zu fehlen, worum es dabei geht ‒ obwohl Souveränität und Demokratie nicht voneinander getrennt werden können. Über Jahrzehnte hinweg wurde den Insassen der Bundesrepublik eingebläut, dass Grenzen im Grunde schlecht sind. Das dürfte in keinem Land Westeuropas so tief eingedrungen sein wie dort, und die Gründe dafür sind mehrfach: …

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Im Gespräch: Wolfgang Bittner („Niemand soll hungern, ohne zu frieren“)

Video-Interview von Dirk Pohlmann mit Wolfgang Bittner
Wolfgang Bittner ist Schriftsteller, promovierter Jurist, bildender Künstler und hat neben Jura auch Philosophie und Soziologie studiert. Er hat die Welt bereist und etwa 80 Bücher verfasst. Bittner war Rundfunkrat des WDR und Professor in Deutschland und Polen. Er ist ein Mann der klaren Gedanken, seine Bücher sind in einer Sprache verfasst, die mit einfachen Worten auf den komplexen Kern der Dinge zielt. Sie sind frei von selbstverliebter Eitelkeit und rhetorischen Girlanden. … Er plädiert für einen deutschen Unabhängigkeitswillen und einen Austritt aus der NATO. Das hat ihn bei weiten Teilen der Mainstreammedien in Ungnade fallen lassen. Und gerade deswegen lohnt es sich, diesem sachlich argumentierenden, unbeugsamen Ausnahmeintellektuellen im Gespräch mit Dirk Pohlmann zuzuhören.

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Arbeit & SozialesGeschichte

EU: Griff nach der Staatsmacht über die Industriepolitik

Beitrag von Dagmar Henn in zwei Teilen
Wenn versucht wird, größere politische Veränderungen durchzusetzen, erfolgt das in den letzten Jahren immer nach dem gleichen Schema: erst gibt es irgendwelche, sich unschuldig wissenschaftlich gebende Papiere, die dann kurz in der Öffentlichkeit auftauchen, mit einer relativ oberflächlichen Behandlung. Dann, mit einigem Zeitabstand, tauchen einzelne Aspekte daraus wieder auf, dann schon in Gestalt einer politischen „Debatte“. Und zuletzt wird das Ganze umgesetzt, wobei zu diesem Zeitpunkt der Inhalt des Papiers bereits als „wissenschaftlich“ gilt. Der Draghi-Report, der im September veröffentlicht wurde, befindet sich gerade auf der zweiten Stufe, die Vorstellungen, die darin enthalten sind, werden in die Öffentlichkeit geschoben, wenn auch vorerst noch in Medien wie der Financial Times.

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Weltanschauung & Philosophie

Selbstbestimmungsgesetz: Die menschenfeindliche Welt der neuen Pronomen

Von Dagmar Henn
Jetzt tritt also im August dieses Selbstbestimmungsgesetz in Kraft, und mit ihm Bußgeldvorschriften, deren Reichweite noch nicht abzuschätzen ist. Klar ist jedenfalls, wer Herrn Ganserer Herr Ganserer nennt, sorgt künftig für das Einkommen von Rechtsanwälten. Unklar ist noch, ob der ganze Pronomensalat, den die Sekte der Genderbesessenen angerichtet hat, ebenfalls Grundlage eines Bußgelds sein kann. Nun, mir persönlich könnte es gleich sein, solange ich mich nicht im Westen bewege. Aber es sind mir einige Dinge in den Kopf gekommen, als ich meine instinktive Reaktion beobachtete, die darin bestand, möglichen Sektenangehörigen sicherheitshalber ganz auszuweichen. Das ist nämlich eine Reaktion, die gar nicht selten sein dürfte. Ausweichen, oder, falls das nicht möglich ist, schlicht schweigen.

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Arbeit & Soziales

Wie „pflegt“ man eine koloniale Ideologie?

Beitrag von Dagmar Henn
Kaum jemand wird mehr ernsthaft bezweifeln, dass die Länder des Westens sich in den vergangenen Jahrhunderten beim Rest des Planeten eifrig bedient haben und jetzt gerade alles daran setzen, dass dieser Zustand nicht beendet wird. Die Frage, warum die Bevölkerungen der westlichen Länder diese Plünderung mitgetragen haben und bis heute mittragen, ist allerdings gar nicht so einfach zu beantworten. Es gibt die Behauptung, dass nennenswerte Teile der Bevölkerung schlicht von diesen Machtverhältnissen profitieren. Man erinnere sich an die Bananenfrage zwischen BRD und DDR – in der BRD gab es immer Bananen, aber sie kamen (und kommen) aus Plantagen mit elenden Arbeitsverhältnissen; in der DDR gab es sie höchst selten, aber sie waren kein Produkt einer Raubökonomie.

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Kultur & Kunst

Indianer-Verbot? Diether Dehm hat Florian Silbereisen verklagt

Video: „1000 mal berührt“ für Florian Silbereisen gesungen von Diether Dehm und Uwe Steimle
Nachdem die deutsche Presse seit 8 Tagen über den Konflikt zwischen Song-Autor Diether Dehm und Florian Silbereisen berichtet und sich dessen Manager mittlerweile bei Dehm entschuldigt hatte, haben Steimle und Dehm eine freundlich-satirische Ermutigung an Silbereisen gesungen, weniger Unterhaltung aus vorauseilendem Gehorsam zu machen: „So angepasst hält keine Kunst lange/die Sprach- Sheriffs wolln, dass aus dir nix mehr wird/Mensch, Florian, sei nicht die silberne Spange/die nur die Perücken von Hofschranzen ziert.“
Außerdem in diesem Beitrag: Linker verklagt Silbereisen wegen Textänderung – Interview von Jasmin Kosubek mit Dieter Dehm

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Veranstaltungen in den DFV-Landesverbänden

Einladung: Warum wir ein Schulfach Medienbildung brauchen

Einladung: Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Sabine Schiffer
Donnerstag, 13.10.2022, 19 Uhr, Locomotion Tanzbühne, Offenbach am Main
Das meiste, das wir tun, tun wir durch Sprache. Und das meiste, das wir wis­sen, wissen wir über Medien. Die Spra­che der Medien, mitsamt der Bild­sprache, verdient also unsere kritische Aufmerksamkeit. Die besondere Ver­antwortung für das Aufbereiten von Debattenräumen für die Gestaltung der Gesellschaft und schließlich der Welt liegt nicht nur aufseiten der Me­dienmachenden, sondern ebenso auf­seiten derer, die Medien nutzen, um sich zu informieren. In Lehrplänen ist das Thema verankert, aber es gibt weder einen systemati­schen Lehrplan, noch evaluiertes di­daktisches Material.

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