DDR

AktuellesDemokratie – Medien – Aufklärung

„Diese Denkmäler sind für uns heilig“

Gespräch von Wladislaw Sankin mit DDR-Jurist Hans Bauer über Umwidmung der Sowjetehrenmale
Im Namen vieler ehemaligen DDR-Bürger erteilt Rechtsanwalt Hans Bauer Überlegungen über die Umwidmung der Sowjetehrenmale eine klare Absage. Diese Versuche grenzten an Sakrileg. Man würde damit auch an der historischen Wahrheit über enorme Opfer der Sowjetunion vergreifen. […] Bauer: Es ist unglaublich, was dort beraten wurde. Noch dazu auch ohne russische Vertreter, auch keine weißrussischen Vertreter dort. Also, wie man mit der Vergangenheit umgeht, vor allen Dingen mit dem Sieg der Alliierten und vor allen Dingen auch der Roten Armee. Diese Denkmäler, die sind für uns, und ich spreche jetzt auch nicht nur, aber vor allen Dingen auch für die ehemaligen DDR-Bürger, die sind so, ja, ich möchte sagen, fast heilig. Ich bin kein Heiliger, ich bin kein Christ, aber das ist so wichtig für uns, …

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Der Demagoge im Schloss Bellevue

Ein Kommentar von Tilo Gräser.
„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“ An diese Erkenntnis von Bertolt Brecht, die er im Stück „Das Leben des Galilei“ niederschrieb, musste ich angesichts der jüngsten Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 9. November denken. Nun will ich den derzeitigen Bundespräsidenten nicht einen Lügner nennen, noch will ich ihn als Verbrecher bezeichnen. Ich denke, dass der Jurist mit Doktortitel im Schloss Bellevue durchaus kein unwissender Dummkopf ist. Aber wenn er das, was er am Sonntag sagte, wider besseres Wissen von sich gab, muss ich es zumindest als gefährlich ansehen. Weil er mit dieser Rede etwas tat, was er darin anderen vorwarf: Ausgrenzen, spalten, diffamieren sowie Tatsachen verdrehen und verschweigen.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Imperialismus heute heißt: Reaktion, Diversion, Aggressivität, Krieg

Staatenbeziehungen müssen neu geordnet werden
Referat von Anton Latzo
Wir leben in einer Phase der internationalen Auseinandersetzungen, in der nicht nur die sozial-ökonomischen und politischen Verhältnisse in den Staaten, sondern auch die Beziehungen zwischen den Staaten und Staatengruppierungen eine tiefgreifende Veränderung erfahren. Ihre Geschichte lässt uns Wurzeln, Wesen und aktuelle Praxis besser erkennen. Bereits im Sommer 1946 veröffentlichte John F. Dulles seine programmatische Schrift  „Gedanken über die sowjetische Außenpolitik und darüber, was mit ihr zu tun ist“. Darin versuchte er, eine „sowjetische Bedrohung der freien Welt“ nachzuweisen, rief er zum totalen   Kampf gegen die UdSSR, zur Errichtung kapitalistischer Verhältnisse in den vom Faschismus befreiten osteuropäischen Staaten und zur Einkreisung der Sowjetunion durch einen „Cordon sanitaire“ auf.

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Geschichte

Die Gründung der DDR 1949

Ein historischer Überblick von Wolfgang Schürer
Die SMAD wurde am 09. Juni 1945 gebildet, nachdem die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Frankreich 4 Tage vorher die volle Souveränität über Deutschland übernommen hatten. […]
Am 26. November 1947 rief die SED alle Deutschen auf, einen Volkskongress zwecks Erhalts der Einheit Deutschlands zu bilden. […] Am 07. Oktober 1949 erklärte sich der Deutsche Volksrat zur provisorischen Volkskammer und setzte die Verfassung in Kraft. Damit war aus der Sowjetischen Besatzungszone ein Staat, die DDR, gebildet worden. 3 Tage später wurde die SMAD aufgelöst. Die Volkskammer beauftragte Otto Grotewohl (1894-1964) mit der Regierungsbildung. […] Am 11. Oktober 1949 wurde Wilhelm Pieck (1876-1960) von der Volkskammer zum Präsidenten der DDR gewählt.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

35. Jahrestag der Wende Deutschlands und eine utopische Forderung

Beitrag von Bernhard Taureck
Der dritte Oktober – es vergingen inzwischen 35 Jahre seit der Wende – wurde als Zeichen der nationalen Beglückung gefeiert und erweist sich längst als Zeichen eine absichtlich betriebenen Unterprivilegierung der DDR-Bürger. Die in der DDR aufgewachsene Daniela Dahn, mit der ich in 2002 in Berlin sprach, hat die Defizite deutlich aufgezeigt. Beklagt wird erstens der dauerhaft geringere Lohn für die gleiche Arbeit im Osten. Beklagt wird zweitens die kulturelle Entmündigung. Ein im Westen gefeierter Autor wie Ulrich Plenzdorf und viele andere erhielten keine Publikationschance mehr. Dafür serviert man uns Kriminalfilme wie Das Leben der anderen, die spannend sind, die jedoch mit dem Vorgehen der Staatssicherheit nichts zu tun haben.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Die Wiederauferstehung der Rottenknechte

Ein Meinungsbeitrag von Sabiene Jahn.
35 Jahre deutsche Einheit? Deutschland begeht am 3. Oktober 2025 den fünfunddreißigsten Jahrestag seiner Einheit. Doch anstatt ein Fest der Dankbarkeit zu sein, wirkt dieser Tag für Millionen von Menschen in dieser Republik wie eine leere Hülle. Die Politik hat den Mut zur Selbstvergewisserung verloren. Während die einen den Feiertag routiniert abhaken, nutzen andere ihn, um das Land in Angst zu stürzen. CDU-Scharfmacher Roderich Kiesewetter fordert den Spannungsfall, Kanzler Friedrich Merz erklärt, Deutschland sei „nicht mehr im Frieden“, und Verteidigungsminister Boris Pistorius plant die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Drei Jahrzehnte nach dem großen Aufbruch zur Freiheit wird nicht über Demokratie gesprochen, sondern über Ausnahmezustand.

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Geschichte

Thomas Müntzer, Theologe und Revolutionär

Der Große Bauernkrieg – Höhepunkt einer Epoche im Umbruch und historische Parallelen
von Thomas Loch
Vortrag, gehalten auf der Thomas-Müntzer-Tagung des DFV in Bad Frankenhausen am 30.05.2025. – Die Epoche, in welcher Thomas Müntzer lebte, war eine Epoche des Umbruchs, des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus. Damit ähnelt sie in gewissem Sinne unserer Epoche, die die Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus im Weltmaßstab genannt wird. Daher können wir versuchen, diese Epochen zu vergleichen oder zumindest historische Parallelen zu ziehen. Zu diesem Zweck ist eine nähere Klärung des Begriffes Epoche angebracht. Eine Epoche ist ein bestimmter Zeit­abschnitt in der Geschichte der menschlichen Gesellschaft. Der Begriff steht in engem Zusammenhang mit dem Begriff der Gesellschaftsformation.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Bundeskanzler Merz, Putin und die Geografie

Beitrag von Dagmar Henn
Womöglich löst Bundeskanzler Friedrich Merz mit einer Aussage in seinem Interview mit dem französischen Sender TF1 ganz andere Empfindungen aus, als er beabsichtigt. Denn neben seiner Betonung, er wolle wieder eine Wehrpflicht ‒ auch für Frauen ‒, lieferte er auch noch eine eigenartige Begründung. So zitiert das RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Friedrich Merz begründete den Ausbau des freiwilligen Wehrdienstes mit der russischen Bedrohung: Russlands Präsident Putin wolle nicht nur die Ukraine erobern, so Merz: ‚Er möchte die alte Sowjetunion wiederherstellen. Und dazu gehört auch ein Teil meines Landes‘, erklärte er.“ Das ist mit der aktuellen Geografie nicht ganz zu vereinen. Entweder der „Teil meines Landes“, auf den er sich bezieht, ist Kaliningrad ‒ dann müsste der Anspruch auf Schlesien, das heute zu Polen gehört, eigentlich gleich hinterher kommen. Oder aber er ist der Überzeugung, die annektierte DDR sei ein Teil der Sowjetunion gewesen. Was sie bekanntlich nie war.

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Weltliche Trauerkultur

Wir trauern um Prof. Dr. Erich Hahn

Wir trauern um unseren Freund und Genossen Prof. Dr. Erich Hahn, 5. März 1930 – 24. Juni 2025
Erich war Mitglied des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Nationalpreisträger der DDR, er leitete an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED das Institut für Marxistisch-Leninistische Philosophie und war Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Marxistisch-Leninistische Philosophie der DDR. Nach 1990 war Erich Hahn für die Marx-Engels-Stiftung, die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, die Internationale Georg-Lukács-Gesellschaft sowie den Beirat des Deutschen Freidenker-Verbandes aktiv.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Von der DDR bis heute – über die Pflege Jahrzehnte währender deutsch-russischer Freundschaften

Interview von Felicitas Rabe mit Hans Bauer
Am 22. Juni um 4 Uhr morgens trafen sich die Freunde Russlands am Sowjetischen Ehrenmal Berlin-Treptower Park zu einem stillen Gedenken. Anlässlich des 84. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion hatte die Gesellschaft für „Deutsch-Russische- Freundschaft“ im Morgengrauen zu dieser Veranstaltung eingeladen. Zu den Teilnehmern zählten auch Mitglieder der „Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung“ e.V. (GRH). Um mehr über die GRH, ihre Mitglieder und den Vereinszweck zu erfahren, führte RT ein Interview mit dem Vorsitzenden, dem Rechtsanwalt Hans Bauer.

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GeschichteVeranstaltungen

„Verlust und Erwartung: Erinnerungen“

Egon Krenz liest aus seinem neuen Buch, dem 3. Band seiner 3- teiligen Autobiografie
Wann: Sonntag, den 29.06.2025, 10 Uhr (Einlass: 9:30 Uhr)
Wo: Ferienpark Retgendorf, Kiefernweg 1,19067 Dobin am See, OT Retgendorf
Was: Egon Krenz liest aus seinem unfassbar spannenden Leben in dem er Weltgeschichte geschrieben hat. Im Anschluß an die Lesung gibt es ein Meet & Greet mit dem Autor an einem kalt- warmen Imbissbüffet.
Eintritt:   24 € (inkl. Imbiss)
Im Anschluss an die Lesung werden Autogrammwünsche erfüllt und Bücher signiert.

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