Geschichte

Geschichte & Zeitgeschichte

GeschichteKultur & Kunst

Mein Kampf – oh pardon, ‚Mein Krieg‘

Ein Essay von Sabiene Jahn
Titel, Trigger und die Kunst der Nadelstiche
Wenn ein ehemaliger Oberbefehlshaber, der heute als Botschafter in London residiert, ein Buch mit dem Titel „Mein Krieg“ veröffentlicht, ist das in einer Welt voller historischer Assoziationen alles – nur nicht harmlos. Walerii Saluschnyj hat sein Werk im Dezember 2024 vorgestellt. Es schildert seinen Lebensweg von der Kindheit bis zum Beginn der russischen Spezialoperation am 24. Februar 2022. Er nennt es einen Roman, kein Memoir, und will vor allem eine Botschaft an junge Menschen senden: „Alles ist möglich, wenn man wirklich will.“ Doch der Titel legt einen Schatten über das Werk, den auch die freundlichste PR nicht wegradieren kann.

Weiterlesen
Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Der thermonukleare Doppelabwurf von1945: Verlauf, Tendenzen, Probleme

Beitrag von Bernhard H. F. Taureck 
Am 26. Juni 1945 wurde in San Francisco die UNO gegründet. Zu ihren Zielen gehört die Bewahrung der Menschen vor der Geisel des Krieges. Auf Betreiben der USA und Großbritanniens kam es zur Bildung der Vereinten Nationen. Sechs Wochen später explodierten zwei Atombomben nicht über militärischen, sondern über zivilen Zielen in Japan, das sich mit den USA in einem Krieg befand, der etwa 3 Millionen japanische Opfer geschätzte 500.000 alliierte Soldaten forderte. Bevor diese Bomben explodierten, war Japan zuvor militärisch kampfunfähig geworden. Mit dem Einsatz dieser nuklearen Waffen begann eine andere Zeitrechnung insofern, als künftige Konflikte stets im Schatten einer Auslöschung der Menschheit standen, stehen und stehen werden.

Weiterlesen
Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Weiße Säulen über Nahost

Ein Essay von Sabiene Jahn
„Der Krieg beginnt im Nahen Osten“ – so beginnt keine Nachrichtensendung, sondern eine der zentralen Prophezeiungen Alois Irlmaiers – jenes bayerischen Visionärs, der in der Nachkriegszeit Bilder sah, die ihm niemand beigebracht hatte, aber viele heute wiedererkennen. Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran, die am 13. Juni 2025 mit Luftschlägen auf Teherans Nuklearzentren begann, führt uns in eine Region, die längst zur Petrischale imperialer Kriegslogik geworden ist – und womöglich zur Zündschnur eines globalen Brandes. Man muss kein Mystiker sein, um zu erkennen: Es wiederholt sich etwas. Und es ist mehr als Geschichte. Es ist ein Muster.

Weiterlesen
Geschichte

Die Außenpolitik der Sowjetunion unter der Leitung von Maxim Litwinow

Ein historischer Überblick von Wofgang Schürer
Bemerkungen zu Maxim Litwinow, geboren am 17. Juli 1876, gestorben am 31. Dezember 1951: Er wurde in Bialystok geboren. Die Stadt gehörte damals zum zaristischen Russland und gehört heute zu Polen. Er entstammte einer aschkenasischen jüdischen Familie. Nach der sozialistischen Revolution in Russland (07. November 1917, nach dem Gregorianischen Kalender, 25. Oktober 1917, nach dem Julianischen Kalender) trat er in den diplomatischen Dienst der Sowjetregierung. Er wurde 1921 Vizeaußenminister und war, vom 21. Juli 1930 bis zum 03. Mai 1939, Außenminister. Später wurde er Botschafter der Sowjetunion in den Vereinigten Staaten (10. November 1941 bis 22. August 1943). Er starb in Moskau.

Weiterlesen
GeschichteVeranstaltungen

„Verlust und Erwartung: Erinnerungen“

Egon Krenz liest aus seinem neuen Buch, dem 3. Band seiner 3- teiligen Autobiografie
Wann: Sonntag, den 29.06.2025, 10 Uhr (Einlass: 9:30 Uhr)
Wo: Ferienpark Retgendorf, Kiefernweg 1,19067 Dobin am See, OT Retgendorf
Was: Egon Krenz liest aus seinem unfassbar spannenden Leben in dem er Weltgeschichte geschrieben hat. Im Anschluß an die Lesung gibt es ein Meet & Greet mit dem Autor an einem kalt- warmen Imbissbüffet.
Eintritt:   24 € (inkl. Imbiss)
Im Anschluss an die Lesung werden Autogrammwünsche erfüllt und Bücher signiert.

Weiterlesen
Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Warschauer Vertragsorganisation war Pfeiler von Sicherheit und Frieden

Beitrag von Prof. Dr. Anton Latzo
Mitte der 1950er Jahre stand die Frage der Remilitarisierung der BRD im Mittelpunkt der Politik in Europa. Das Projekt der Herrschenden in den USA und in Westeuropa mit Hilfe des EVG-Vertrages zu verwirklichen, war gescheitert. Der Bonner Regierung gelang es aber, gemeinsam mit den USA, die Einbeziehung der Bundesrepublik in das NATO-System durchzusetzen. Bonn erhielt nun auch offiziell die Möglichkeit, eine Armee von 500.000 Mann aufzustellen. Auf einer Konferenz der NATO, die vom 9. bis 11. Mai 1955 tagte, wurde die BRD, nur 10 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands, offiziell in die NATO aufgenommen, die offen antisowjetische Ziele verfolgte, […]. Nachdem die vorherigen Warnungen und Vorschläge der UdSSR, der DDR und der volksdemokratischen  Staaten unberücksichtigt blieben, beschlossen diese, die Warschauer Vertragsorganisation zu bilden.

Weiterlesen
GeschichteZentrale Veranstaltungen

Tagung „Thomas Müntzer und 500 Jahre Frühbürgerliche Revolution“

Der Deutsche Freidenker-Verband lädt ein zur Tagung: Thomas Müntzer – 1489 – 27. Mai 1525 – und 500 Jahre Frühbürgerliche Revolution
* Treffpunkt zum gemeinsamen Spaziergang zum Panorama-Museum: Freitag, 30. Mai 2025, 10 Uhr, Hotel Thüringer Hof, Anger 15, 06567 Bad Frankenhausen
* Führung durch das Panoramamuseum mit dem Rundgemälde von Werner Tübke: „500 Jahre Frühbürgerliche Revolution“, Beginn 10:30 Uhr, anschl. Film: Schlacht im Bild
* Konferenz „Thomas Müntzer – 1489 – 27. Mai 1525 – und 500 Jahre Frühbürgerliche Revolution“. Beginn 14:30 Uhr, Hotel Thüringer Hof, Anger 15, 06567 Bad Frankenhausen
Konferenzprogramm: Thomas Loch: „Der Große Bauernkrieg – Höhepunkt einer Epoche im Umbruch“; Dr. Wolfgang Beck: „Vom Bauernkrieg zur Bedarfswirt­schaft – eine historische Einordnung.“

Weiterlesen
Geschichte

Die Bedeutung der Ostfront 1941-1945

Historischer Überblick von Wolfgang Schürer
Deutschland und Japan schlossen den Anti-Komintern-Pakt am 25. November 1936. Italien trat am 06. November 1937 bei, Ungarn am 24. Februar 1939, Spanien am 27. März 1939. Rumänien, Bulgarien und Finnland wurden am 25. November 1941 aufgenommen. Der Drei-Mächte-Pakt wurde am 27. September 1940, von Deutschland, Japan und Italien vereinbart. Ungarn trat am 20. November 1940 bei, Rumänien am 23. November 1940, Bulgarien am 01. März 1941.
Die deutsch-italienische Expansion in Europa 1938-1941: 6 Staaten wurden von der Landkarte gestrichen: Österreich (1938), die Tschechoslowakei (1938/39), Albanien (1939), Polen (1939), Luxemburg (1940), Jugoslawien (1941). 6 weitere Staaten wurden besetzt: Dänemark (1940), Norwegen (1940), Niederlande (1940), Belgien (1940), Frankreich (1940), Griechenland (1941). Deutschland bildete 2 Satellitenstaaten: Slowakei (1939), Kroatien (1941). Die Slowakei trat am 24. November 1940 dem Drei-Mächte-Pakt bei. Kroatien, vergrößert um Bosnien, am 15. Juni 1941.

Weiterlesen
Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald

Da die staatsoffizielle Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vorhersehbar die Selbstbefreiung der Häftlinge am 11. April 1945 mit keinem Wort erwähnte, sondern nur die zwei Tage später eingetroffene US-Armee als Befreierin würdigte, hat ein Bündnis unter organisatorischer Leitung von Heike Cienskowski, der Vorsitzenden des Thüringer Freidenker-Landesverbands, am 12. April 2025 vor dem Glockenturm der Gedenkstätte Buchenwald des 80. Jahrestages dieser einzigartigen revolutionären Tat gedacht, durch die das Leben von 21.000 Häftlingen gerettet wurde. Wir dokumentieren die Redebeiträge von Mitgliedern des Deutschen Freidenker-Verbandes: Heike Cienskowski, Sebastian Bahlo, Hans Bauer und Brigitte Dornheim sowie das Grußwort von Natalia Chuprakova, 2. Sekretärin für Innenpolitik der Botschaft der Russischen Föderation und eine kleine Fotogalerie.

Weiterlesen
Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Russische Sichtweisen zum 80. Jahrestag der Befreiung

Beitrag von Ulrich Heyden aus: „FREIDENKER“ Nr. 1-25
Am 9. Mai 2025 jährt sich das 80-te Mal der Tag, an dem die deutschen Generäle Wilhelm Keitel, Hans-Georg von Friedeburg und Hans-Jürgen Stumpff sowie der sowjetische Marschall Georgi Schukow in Berlin-Karlshorst die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation Deutschlands unterschrieben. Zur Militärparade am 9. Mai in Moskau werden zahlreiche Staats- und Regierungs­chefs erwartet, darunter Xi Jinping aus der Volksrepublik China. Außer in Moskau wird es Militärparaden in 19 russischen Städten geben, in denen sich Militärstäbe befinden, sowie in den acht „Heldenstädten“, also den Städten, die beim Abwehrkampf gegen die deutsche Wehr­macht und ihre Verbündeten eine besondere Rolle spielten.

Weiterlesen
Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Proproletarische Ratschläge für bürgerliche Wahlen

oder: Über die Unterschwelligkeit des Abstrakten
Beitrag von Dr. Diether Dehm
Um es vorwegzunehmen: der 1972er „Willy-Wahlkampf“ mit dem für die SPD sensationellen Ergebnis von 45,8 %, unter der Leitung von Albrecht Müller (heute: Nachdenkseiten) mit Egon Bahr und Horst Ehmke ist das Paradebeispiel für das Tanzen des realexistierenden Proletariats auf bürgerlichem Parkett, beziehungsweise pro-proletarischer Strategen im gegnerischen Terrain. In Willy Brandt inkarnierten nahezu sämtliche oppositionellen Projektionen der sich weit über 60% „ohnmächtig-und-abgehängt-Fühlenden“. Die sozialdemokratische Wahlkampfführung verzichtete dabei auf jene Unbarmherzigkeit von Aufklärern, in der Ohnmacht geborene, religiös-überhöhte Hoffnungen als kleinbürgerliche Illusionen von oben her abzutun.

Weiterlesen