Tag der Befreiung

Demokratie – Medien – AufklärungKultur & Kunst

Bedenkliches Gedenken

Beitrag von Diether Dehm
„Über Tote sollte man nur Gutes sagen“, sagt ein Sprichwort aus der lateinischen Sprache. Was aber, wenn der Verstorbene die NATO und ihre Aufrüstung gegen Russland sowie das Gendern kritisiert hat, für die Linke für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hat und — was strafverschärfend hinzukam — mit dem Kabarettisten Uwe Steimle befreundet war? Dann fällt eine angemessene Würdigung offiziellen Stellen schwer. Der bekannte ehemalige Tatort-Darsteller („Kommissar Ehrlicher“) und Theaterintendant Peter Sodann starb am 5. April 2024. Bei Gedenkfeierlichkeiten in Halle am 1. Juni vermieden Festredner sorgsam alles, was an der Persönlichkeit Sodanns unbequem war und was ihn wirklich ausmachte. Ehrlicher wäre es gewesen, auf eine Form der Beweihräucherung zu verzichten, die die Leistungen des Verstorbenen im Grunde verkleinerte.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Warum die Wahrheit auf der Strecke bleiben soll

Beitrag von Prof. Dr. Anton Latzo
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung vom Faschismus mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die von den Regierenden und ihren Auftraggebern und Ideologen, von Medien und den zahlreichen Stiftungen betriebene Geschichtsbetrachtung der politischen Opportunität untergeordnet wird. Das Zeigen der sowjetischen Fahne, die 1945 als Zeichen des Sieges über den Faschismus von Sowjetsoldaten auf dem Reichstag gehisst wurde, hat man verboten. Gedenkveranstaltungen wurden abgesagt. Die Ursachen, warum die sowjetische Armee 1945 bis Berlin vordringen musste, werden aus den Betrachtungen eliminiert. Gleichzeitig werden die Verbrechen der faschistischen Truppen auf dem Territorium der UdSSR und der anderen europäischen Staaten ausgeblendet. Der Präsident der USA, Joe Biden, stimmte führend in den Chor derjenigen ein, die die entscheidende Rolle der Sowjetunion bei der Zerschlagung der Faschisten verharmlosen und leugnen.

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Demokratie – Medien – AufklärungFrieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Befreiung vom Faschismus und Tag des Sieges 2024

Zum Tag des Sieges / Tag der Befreiung fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, an denen vielerorts auch Freidenker beteiligt waren. Wir berichten hier von den Veranstaltungen in Frankfurt am Main am 05. und 09. Mai, Offenbach am 08. Mai und Berlin am 09. Mai 2024.
05.05.2024 – Marsch des unsterblichen Regiments in Frankfurt am Main
Am 5. Mai 2024 nahm der Freidenkerverband zum wiederholten Mal auf Einladung der Organisatoren am Gedenkmarsch „Unsterbliches Regiment“ in Frankfurt am Main teil. Dabei hielt Sebastian Bahlo,
Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes, eine Rede, aus der wir zitieren.
08.05.2024 – Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung in Offenbach am Main (Video)
09.05.2024 – Kranzniederlegung, Ehrung und Gedenken in Berlin (Galerie)
09.05.2024 – Gedenkstunde zum Tag des Sieges am Mahnmal für die sowjetischen Kriegsopfer auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main
Hier hielt Klaus Hartmann, stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes, eine Rede, die wir im Wortlaut wiedergeben.

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Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Egon Krenz: Verkehrte Geschichte

Beitrag von Egon Krenz
Seit 1951 war ich in der Regel dabei, wenn Millionen DDR- Bürger auch am Treptower Ehrenmal die sowjetischen Opfer ehrten, die für unsere Freiheit vom Faschismus ihr Leben gaben. Immer hatte ich das Gefühl, leben zu können, weil sie ihr Leben für uns gaben. Dieses Jahr packte mich der Zorn: Eine polizeiliche Verfügung verdrehte in mehreren Punkten die geschichtliche Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg: Die Sieger von einst wurden zu Opfern der Besiegten gemacht. Es wurde untersagt, ein Duplikat des roten Banners zu zeigen, das 1945 auf dem Dach des Reichstages als Zeichen des Sieges über den deutschen Faschismus gehisst wurde. Empörend finde ich auch, dass das Singen oder Abspielen „aller Varianten des Liedes ‘Der Heilige Krieg`“ verboten worden war. Der Text entstand nur wenige Tage nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion.

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Frieden - Antifaschismus - SolidaritätGeschichte

Der 9. Mai 2024 – ein denk- und geschichtswürdiger Tag

Beitrag von Wolfgang Effenberger
Der 9.Mai 2024 fällt nicht nur auf den Himmelfahrtstag, sondern steht auch für drei geschichtsträchtige Ereignisse: Die seit 1950 jährliche Karlspreisverleihung in Aachen, der Europa-Tag, der auf die Robert-Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950 zurückgeht, und die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht 1945 im Berliner Stadtteil Karlshorst, an die alljährlich neben vielen Veranstaltungen an verschiedenen sowjetischen Ehrenmälern in Berlin mit einer großen Siegesparade auf dem Roten Platz in Moskau erinnert wird.
Bereits am 7. Mai 1945 unterzeichnete im Hauptquartier des US-Generals Dwight D. Eisenhower in Reims Generaloberst Alfred Jodl – Chef des Wehrmachtführungsstabes, eine Kapitulationsurkunde. Die Waffen sollten am nächsten Tag ruhen.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Vor zehn Jahren: Ukrainische Soldaten beschießen Demonstration zum 9. Mai und Polizei-Zentrale in Mariupol

Beitrag von Ulrich Heyden
Der Angriff ukrainischer Soldaten, Nationalgardisten und Asow-Mitglieder auf eine Demonstration zum Tag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai 2014 in Mariupol und die Beschießung der örtlichen Polizeizentrale, wo sich meuternde Polizisten verbarrikadiert hatten, am gleichen Tag waren nach dem Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa ein weiterer Zündfunken im ukrainischen Bürgerkrieg. In Mariupol starben am 9. Mai 2014 durch die Kugeln ukrainischer Sicherheitskräfte 26 Menschen. 35 Personen wurden verletzt. Die Gewalt in Mariupol war Folge des ukrainischen Bürgerkrieges, der nach dem Staatsstreich in Kiew am 22. Februar 2014 begann. Am 23. Februar wurde von der Werchowna Rada das Gesetz über die Regionalsprachen zurückgerufen. Nach dem Gesetz war die russische Sprache in den Regionen, in denen mehr als zehn Prozent der Einwohner russischer Abstammung waren, zweite offizielle Sprache.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Befreiung vom Faschismus und Tag des Sieges 2023

Wir dokumentieren
– den Marsch des Unsterblichen Regiments am 07. Mai 2023 in Frankfurt am Main mit Kundgebung am Opernplatz und Demonstration zum Römerberg, Reden von Sebastian Bahlo (Text) und von Sergey Filbert (Video)
– Bilder von der Gedenkstunde am 08.05.2023 zum Tag der Befreiung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Offenbach am Main
– die Gedenkstunde zum Tag des Sieges am 09.05.2023 am Mahnmal für die sowjetischen Kriegsopfer auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main, zu der das Generalkonsulat der Russischen Föderation eingeladen hatte. Im unmittelbaren Anschluss fand das Gedenken des Deutschen Freidenker-Verbandes mit Liedern von Ernesto Schwarz und einer Rede von Klaus Hartmann statt.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Ehrung und Gedenken zum Tag der Befreiung

Beitrag von Liane Kilinc
Heute nach Deutschland zu blicken macht keine Freude. Denn wie im letzten Jahr wurde dafür gesorgt, dass am Treptower Ehrenmal in Berlin nicht gefeiert werden darf. Sowjetische und russische Fahnen, auch das Georgsband, alles wurde verboten. Und es ist noch schlimmer als im vergangenen Jahr – ukrainische Fahnen sind erlaubt, auch im Treptower Park. Die Unterstützung des Kiewer Regimes ist wichtiger als die Wahrnehmung der historischen Wahrheit. Der Spiegel hat zum gestrigen Datum erklärt, Deutschland wäre nicht vom Hitlerfaschismus befreit worden, da so viele Deutsche dafür gewesen seien. Daran sieht man, dass das Problem des Faschismus nicht mehr verstanden wird.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Torgau: Friedensdemonstration & Kundgebung am 22. April 2023

Beitrag der Webredaktion
Zum Tag der Begegnung der sowjetischen und US-amerikanischen Truppen, der sich dieses Jahr zum 78. Mal jährte, fand in Torgau wieder die traditionelle Demonstration statt, zu der auch der Deutsche Freidenker-Verband aufgerufen hatte. Die Forderungen nach Frieden mit Russland und einem NATO-Austritt Deutschlands beherrschten die Veranstaltung. Zur Überraschung vieler Teilnehmer gab es in diesem Jahr gleich zwei Demonstrationen zu diesem Anlass, sodass die örtliche Presse 750 Demonstranten zählte und feststellte: „inhaltlich waren sie nicht weit voneinander entfernt“. … Wir dokumentieren hier die Reden bzw. Grußworte von Mitgliedern des Freidenker-Verbandes sowie einen Bericht des Russischen Fernsehens von dieser Veranstaltung.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

„Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein.“

Beitrag von Liane Kilinc
Ich schreibe dieses Jahr aus der Ferne zu euch, aus Russland. Und auch, wenn ich es bedauere, nicht bei euch sein zu können, ist es gut, dass ich manche Dinge von außen betrachten kann. Denn sehr vieles sieht dort anders aus, für die 85 Prozent der Menschheit, die nicht Teil des Westens sind. Als sich damals, 1945, die sowjetischen und die amerikanischen Soldaten begegneten, einte sie eine Sehnsucht nach einer Welt des Friedens, die sie sich erhofften. Eine Welt, in der für den niedergerungenen Nazismus kein Platz mehr ist. Eine Welt, die die Völker in Frieden miteinander teilen. Wir alle wissen, dass diese Sehnsucht nach Frieden schon sehr bald von der Regierung der Vereinigten Staaten verraten wurde.

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Frieden - Antifaschismus - SolidaritätZentrale Veranstaltungen

Elbe Tag – Torgau 1945-2023

78. Jahrestag der Begegnung – 82. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion
Friedensdemonstration & Kundgebung am 22. April 2023, 12:00 Uhr am Brückenkopf Torgau (Ostufer)
Aus dem Aufruf: „Der Schwur von Torgau muss lebendiges Zeugnis unseres Strebens nach einer Welt ohne Krieg bleiben!“. Der Schwur der Soldaten der Roten Armee und der US-Armee, die sich am 25.April1945 nach der Zerschlagung der faschistischen Armeen Nazideutschlands an der Elbe trafen und sich die Hände reichten, besagt: „…dass die Zwistigkeiten unter verschiedenen Nationen in der Zukunft mit friedlichen Mitteln beizulegen seien…“. Fast wortwörtlich wurde diese Absichtserklärung im Juni 1945 in die Charta der Vereinten Nationen aufgenommen, aber leider viel zu häufig verletzt. 

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