Kampf

GeschichteVerbandsorgan FREIDENKER

Vor 100 Jahren erschien: Der Freidenker, Nummer 1

Beitrag aus: „FREIDENKER“ Nr. 3-25
1925 erschien unser Verbandsorgan zum ersten Mal. Damals hieß es „Zentralorgan“ und der herausgebende Verband hieß noch Verein der Freidenker für Feuerbestattung. Er wurde 1905 gegründet, 1922 wurde Max Sievers sein Sekretär und Geschäftsführer. Er profilierte den Verband als eine politisch-weltanschauliche Kulturorganisation und bereitete damit den Zusammenschluss mit der Gemeinschaft proletarischer Freidenker 1927 vor. […] Diese Entwicklung zu einem vereinigten Verband mit politisch-weltanschaulicher Aus­richtung wurde maßgeblich durch die seit 1925 erscheinende Zeitung „Der Freidenker“ vorbereitet und gefördert, die sich die „rein kulturelle Aufklärung im Sinne des wissenschaftlichen Sozialismus“ auf die Fahnen geschrieben hatte. Wir dokumentieren Auszüge aus dem Editorial von Carl Rückert, dem vom Vorstand bestimmten Herausgeber, und anschließend den Leitartikel von Max Sievers „Um des Geistes Freiheit“.

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GeschichteKultur & Kunst

Mein Kampf – oh pardon, ‚Mein Krieg‘

Ein Essay von Sabiene Jahn
Titel, Trigger und die Kunst der Nadelstiche
Wenn ein ehemaliger Oberbefehlshaber, der heute als Botschafter in London residiert, ein Buch mit dem Titel „Mein Krieg“ veröffentlicht, ist das in einer Welt voller historischer Assoziationen alles – nur nicht harmlos. Walerii Saluschnyj hat sein Werk im Dezember 2024 vorgestellt. Es schildert seinen Lebensweg von der Kindheit bis zum Beginn der russischen Spezialoperation am 24. Februar 2022. Er nennt es einen Roman, kein Memoir, und will vor allem eine Botschaft an junge Menschen senden: „Alles ist möglich, wenn man wirklich will.“ Doch der Titel legt einen Schatten über das Werk, den auch die freundlichste PR nicht wegradieren kann.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Vor zehn Jahren: Ukrainische Soldaten beschießen Demonstration zum 9. Mai und Polizei-Zentrale in Mariupol

Beitrag von Ulrich Heyden
Der Angriff ukrainischer Soldaten, Nationalgardisten und Asow-Mitglieder auf eine Demonstration zum Tag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai 2014 in Mariupol und die Beschießung der örtlichen Polizeizentrale, wo sich meuternde Polizisten verbarrikadiert hatten, am gleichen Tag waren nach dem Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa ein weiterer Zündfunken im ukrainischen Bürgerkrieg. In Mariupol starben am 9. Mai 2014 durch die Kugeln ukrainischer Sicherheitskräfte 26 Menschen. 35 Personen wurden verletzt. Die Gewalt in Mariupol war Folge des ukrainischen Bürgerkrieges, der nach dem Staatsstreich in Kiew am 22. Februar 2014 begann. Am 23. Februar wurde von der Werchowna Rada das Gesetz über die Regionalsprachen zurückgerufen. Nach dem Gesetz war die russische Sprache in den Regionen, in denen mehr als zehn Prozent der Einwohner russischer Abstammung waren, zweite offizielle Sprache.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Immer noch keine Vernunft in Washington?

Beitrag von Dagmar Henn
Die Streichung der Mittel für die Ukraine im gerade verabschiedeten Notfallhaushalt der USA ist ein deutliches Signal dafür, dass etwas ins Rutschen geraten ist. Schließlich gab es noch Anfang dieses Jahres eine breite Mehrheit in beiden Parteien des US-Parlaments für eine bedingungslose Unterstützung der Ukraine. Dass die Demokraten, wenn auch unter Zeitdruck, einem Beschluss zustimmten, aus dem weitere Mittel für Kiew explizit entfernt worden waren, ist ein Indiz dafür, dass auch in deren Reihen die Meinung nicht mehr so einhellig ist. Dahinter verbergen sich völlig unterschiedliche Triebkräfte: Nicht nur das Scheitern der ukrainischen Offensive … , auch die Auseinandersetzung zwischen den „Russlandkriegern“ und den „Chinakriegern“ innerhalb der Regierung von US-Präsident Joe Biden, und nicht zuletzt, dass weder die Korruption des derzeitigen US-Präsidenten noch die Verbindung der heutigen ukrainischen Regierung zu den Nazikollaborateuren des Zweiten Weltkriegs dauerhaft zu verbergen ist.

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Demokratie – Medien – AufklärungPublikationen für Freidenker

Bundestagsabgeordnete blickt von „ganz unten“

Rezension von Diether Dehm zu Żaklin Nastić: „Aus die Maus – Der Blick von unten auf die da oben“
Was macht DAS mit uns?“ ist ein blöder Neusprech. Als ob „DAS“ ein höheres Wesen sei, nichts Menschgemachtes! Vom Auflehnen einer Abgeordneten gegen „DAS“ Bundestag erzählt dieses Buch ziemlich authentisch, oft auch „proletarisch“. Weshalb der Titel „Aus die Maus“ durchaus Menschgemachtes verspricht; besonders im Untertitel: „Der Blick von unten auf die da oben“. … Das Buch macht Bundestagsinterna ein­sehbarer, vornehmlich für solche Außen­stehende, denen das Plenum immer so leer erscheint und die es darum in toto verurteilen. Was für demokratiefeindlichen Populismus anfällig macht. Besonders gegenüber medial verbellten Sitz-Vernachlässigungen von Unliebsamen – wie Sahra Wagenknecht.

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