Blockade

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Arsenal des Faustrechts

Wirtschaftsblockaden, Menschenrechte und der Widerstand des Südens
Studie von Joachim Guilliard
Wirtschaftssanktionen nehmen eine immer bedeutendere Rolle in internationalen Auseinandersetzungen ein. Die Diskussion um ihre Zweckmäßigkeit und Legitimität wird schon seit langem geführt. Seit die gegen Russland verhängten Embargomaßnahmen mit Energiekrise und erheblichen Preissteigerungen einhergehen, nahm das Interesse nun aber auch jenseits von UNO-Organen, Völkerrechtlern und Hilfsorganisationen zu. Im Westen ist ihre Akzeptanz recht hoch, insbesondere die Wirtschaftsblockaden gegen Russland werden auch von vielen Linken unterstützt oder zumindest nicht offen kritisiert. Sie werden hier als probates Mittel gegen unrechtmäßige Politik, Menschenrechtsverletzungen und demokratische Defizite der betroffenen Länder angesehen.

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Geschichte

Geplanter Vernichtungskrieg

Vor 80 Jahren endete die faschistische Belagerung Leningrads
Beitrag von Prof. Dr. Anton Latzo
Die Blockade Leningrads durch Truppen des faschistischen Deutschlands und seiner Verbündeten Finnland und Spanien während des Zweiten Weltkriegs dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, erstmalig durchbrochen wurde der Belagerungsring am 18. Januar 1943. Schätzungen zufolge verloren während dieser mehr als 870 Tage über eine Million Bürger Leningrads ihr Leben, etwa 90 Prozent von ihnen verhungerten. In dieser Zeit haben die Westmächte der Eröffnung einer zweiten Front zwar verbal zugestimmt, diese aber – in der Hoffnung, die Sowjetunion werde im Krieg gegen Deutschland ausbluten – immer wieder hinausgezögert. Antikommunismus und Antisowjetismus, Russlandfeindlichkeit sowie Ausdehnung des eigenen Herrschaftsbereichs waren auch damals schon Grundlage ihrer Strategie.

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

„Gedenken an alle Holocaust-Opfer“

Zeitungsbeitrag der offiziellen Vertreterin des Außenministeriums der Russischen Föderation Maria Sacharowa
Die beharrliche Weigerung, das nazistische Wesen des Kiewer Regimes erkennen zu wollen, hat tiefe Wurzeln. Sie werden durch den im Westen erblühten Nationalismus sowie eine Idee der Überlegenheit und Ausschließlichkeit ernährt. Ich möchte ein konkretes Beispiel anführen. Viele Jahrzehnte nach einer der schrecklichsten Tragödien des Zweiten Weltkriegs – der Blockade von Leningrad – beschloss Deutschland im Jahr 2012, eine Entschädigung für die Einwohner der Stadt zu zahlen. Was kosten fast 900 Tage und Nächte, die eine Million Menschenleben forderten – sowie Militärs, als auch Zivilisten, wobei der überwiegende Teil der Einwohner zu Tode verhungerte? Was ist der Preis für die Heldentat einer ganzen Stadt als Teil der Heldentat des ganzen Volkes?

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Demokratie – Medien – AufklärungGeschichte

Weltmeister in Doppelmoral

Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski
Wenn der Bundestag am 30. November auf massiven jahrzehntelangen Druck der Ukraine-Lobby die Hungersnot in der Ukraine 1932/33, den so genannten „Holodomor“, zum Genozid erklären wird, wäre das nur ein weiterer Tiefpunkt der deutschen Außenpolitik. Dieser „Holodomor“ war den meisten Historikern gemäß kein Genozid, sondern eine schreckliche Hungersnotkatastrophe, die die Sowjetunion insgesamt betroffen hat. Dazu fällt mir zuerst einmal die schreckliche Leningrad-Blockade Hitlers ein. Diese Belagerung zwischen 1941 und 1944 könnte man ohne Wenn und Aber als Völkermord einstufen! Denn das erklärte Ziel der Deutschen war es, die Leningrader Bevölkerung verhungern zu lassen, also zu vernichten.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Wirtschaftskrieg gegen Russland: „Sanktionen“ sind ein Bruch des Völkerrechts

Manuskript eines Vortrages von Joachim Guilliard
Ein brandaktuelles Thema: Angesichts der Mehrfachkrise ‒ Krieg, Energiekrise, Inflation ‒ und ihren wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen nehmen zwar auch hierzulande Protestaktionen zu. In der Linken scheiden sich dabei aber die Geister in der Frage, ob auch die Wirtschaftsblockaden gegen Russland thematisiert werden sollen oder dürfen. Viele Bündnisse von linken Gruppen, Parteien und Gewerkschaften scheuen sich davor, auch diese und damit auch die Bundesregierung für die Preisexplosionen bei Gas & Strom und die sonstigen drastischen Preissteigerungen verantwortlich zu machen oder stehen mehr oder weniger hinter den Embargomaßnahmen und ihrer militärischen Unterstützung für Kiew.

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GeschichteKultur & Kunst

Rolf Becker: Leningrader Blockade

Rede, gehalten auf einer Gedenkveranstaltung zur Belagerung Leningrads am 21.09.2022 auf dem „globalisierungskritischen Leipziger Filmfestival“
Die Belagerung Leningrads jährte sich am 3. September 2021 zum 80. mal. Rolf Becker wurde aber bereits 2021 wegen „Coronageschichten“ mit seiner zu diesem Anlass gedachten Gedenkveranstaltung stark ausgebremst. Seit dem 24. Februar 2022 aber wiederum wird seine Veranstaltung von zwei Lagern entweder stark besucht oder observiert: „Jetzt wird das [die Gedenkveranstaltung] nur darauf bezogen von bestimmten Gruppen – wir kennen sie alle – die alles torpedieren was ihrer Meinung nach eine inhaltlich tragfähige Erklärung für die Auseinandersetzung Russland – Ukraine/Nato sein könnte“. Mitveranstalter Mike Nagler hat sich für das politische Filmfestival „GlobaLE“ Rolf Becker als Highlight eingeladen. Der 1935 in Leipzig geborene Schauspieler und Synchronsprecher zeigte sich in den letzten Jahrzehnten politisch aktiv für Frieden und Völkerverständigung.

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