Autor: Webredaktion

Demokratie – Medien – Aufklärung

„Putins Angriff auf Deutschland“?

von Evelyn Hecht-Galinski
Dieser Titel einer Presse-Kolumne hat mich überrascht. Hatte ich etwas verpasst? Hat Russland uns angegriffen? War nicht der 24. Februar vor sechs Monaten der Tag, als Putin keine andere Möglichkeit sah, als sich gegen die Ukraine zu wehren und seine  „Spezialoperation“ zu beginnen? Aber ein Angriff gegen Deutschland? Krieg zu führen ist immer eine schlimme Entscheidung, das weiß gerade Putin sicher nur allzu gut. Schließlich werden die persönlichen Erfahrungen seiner Familiengeschichte mit dem II. Weltkrieg und der Leningrad-Blockade ihn bis an sein Lebensende prägen. Wie die katastrophalen US-Angriffskriege im Irak und Afghanistan wurde auch der Krieg Russlands mit Hilfe der Medien mit Lügen gepflastert.

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Demokratie – Medien – AufklärungKultur & Kunst

Winnetous zweiter Tod

Beitrag von Tom J. Wellbrock
Als Winnetou gemeinsam mit Old Shatterhand und Sam Hawkens gegen Banditen kämpfte, schlich sich unbemerkt der Bösewicht Rollins von hinten heran. Der Schuss von Rollins galt Old Shatterhand, aber Winnetou warf sich mutig in die Schusslinie. Und so traf die Kugel ihn selbst anstatt seinen Blutsbruder. Bei dieser Filmszene hoffte damals die an den Nägeln knabbernde Fan-Gemeinde, dass der netteste Kerl mit Stirnband, den die Welt bis dahin gesehen hatte, vielleicht überleben würde. Doch Winnetou starb. Die Gefahr, die Winnetou heute bedroht, ist keine einzelne Patrone, sondern ein regelrechter Kugelhagel, dem auszuweichen schier unmöglich ist. Und während der Filmtod der freundlichen Rothaut diese Figur zumindest in den Gedanken der Fans weiterleben ließ, läuft es jetzt auf die vollständige Auslöschung des Häuptlings hinaus.

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Arbeit & Soziales

„Die russische Wirtschaft wird vernichtet“ – Eine trügerische Hoffnung aus Yale

Beitrag von Dagmar Henn
Allmählich wird klar, auf welcher Grundlage westliche Staaten auf die Idee kamen, sie könnten „Russland zerstören“ (Baerbock). Eine ganze Truppe Professoren der Universität Yale hat Ende Juli ein Papier veröffentlicht, das mit dem kühnen Titel versehen wurde: „Business Retreats and Sanctions are Crippling the Russian Economy“, übersetzt „Firmenrückzüge und Sanktionen verkrüppeln die russische Wirtschaft“.
Nun sollte man vorab sagen, dass das Papier zwar eine Menge Zahlen enthält, sich an manchen Punkten sogar auf russische Quellen beruft, aber für seine Angaben keine überprüfbaren Quellen nennt und – etwa für die Entwicklung einzelner Wirtschaftssektoren –  nicht einmal angibt, in welcher Währung die Zahlenwerte ursprünglich erhoben wurden.

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Frieden - Antifaschismus - SolidaritätKultur & Kunst

Ein kleiner Krieg

Gedicht von Lucie Sponheimer
Raketen, Waffen aller Art / Fordert die Ukraine nun in einem fort / Damit, ist uns allen klar, / Beteiligen auch wir uns an dem Russenmord.
Doch unsre Regierung findet nichts dabei / Sie will halt Russland ruinieren / Und stimmt mit ein, in‘s Kriegsgeschrei.
Ein kleiner Krieg wird einmal groß / Mit unsren schweren Waffen / fällt er auch in unsr‘en Schoß. / Mit Mordwerkzeug sind wir dabei / Mit jedem Tag / Jedem Transport / Wird Deutschland Kriegspartei.
Russisch sprechen wird bestraft / In Medien, Ämtern oder auch im Unterricht / Nach Verbot der Kommunisten / Gibt’s auch keine Opposition mehr nicht.
Doch für Flinten-Uschi ist das Freiheit pur / Und die kämpfenden Ukrainer / die „führen unseren Krieg“ ja nur.

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Arbeit & Soziales

Erinnerung, Erinnerung, Erinnerung, …

Beitrag von Thomas Loch
Wir leben in einer bewegten Zeit und damit sich bewegt, was sich bewegen soll, vor allen in die gewünschte Richtung, wird gelenkt. Ein gutes Mittel zur Lenkung von Menschen, vor allem wenn es gegen deren eigentlichen Interessen geht, ist Angst. Seit Jahren werden immer mehr und größere Ängste geschürt, große Teile der Bevölkerung in einen beständigen Zustand der Angst versetzt, mit dem Ziel sie dadurch gefügig zu machen, jeder von den Herrschenden vorgegebenen Politik zu folgen. Alles was den gewollten Ängsten entgegensteht wird bekämpft und das mit zunehmender Intensität, die geistige Manipulation* scheint keine Grenzen zu kennen, der Irrationalismus* ist die im allgemeine praktizierten Methode der herrschenden Ideologie Nachdruck zu verleihen.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Unsere Sache ist gerecht! Antifaschistische Strategie gestern und heute

Rede von Klaus Linder zur antifaschistischen Gedenkversammlung im Gamengrund (Brandenburg), 27. August 2022
Euch, die Ihr seit Jahren diese in der Deutschen Demokratischen Republik errichtete Gedenkstätte lebendig erhaltet und gegen wiederholte Schändungen verteidigt, – Euch muss ich nicht erklären, worum es bei der geheimen Zusammenkunft von Antifaschisten am 24. August 1941 ging; auch nicht, warum unserer Gedenkversammlung in der heutigen Weltlage eine im Vergleich zu den Vorjahren besondere Bedeutung zukommt.
Der Versammlung vom August 1941 war der Überfall des faschistischen Deutschland und seiner Verbündeten auf die Sowjetunion vorausgegangen. Das war der Grund für diese Zusammenkunft. Das heißt: sie war zwingend, es ging um zwingende Fragen des Klassenkampfes und des antifaschistischen Widerstandes. Sie waren so zwingend, dass die Antifaschisten, die hier zusammenkamen, sehenden Auges dafür ihr Leben riskierten.

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Veranstaltungen in den DFV-Landesverbänden

Sonntagsmatinée: Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte

Einladung zur Sonntagsmatinée am Sonntag, 25. September 2022, 11.00 Uhr in der Kulturwerkstatt in 66701 Beckingen, Nikolausstraße 6
Jens Baumeister, Kunsthistoriker & Weindozent, liest Passagen aus seinem gleichnamigen Buch, das 2022 mit dem Gourmand Award als weltbestes Werk in der Kategorie „Drinks History“ ausgezeichnet wurde. Das Buch behandelt weniger bekannte Aspekte in Karl Marx‘ Leben und Werk: Wir lernen den Philosophen als Weinbergsbesitzer & Streiter für die Winzer kennen. Daneben gibt es Abschweifungen zu Marx‘ ́Ausschweifungen, Anekdotisches aus seinem Alltag und eher ernste Töne zur Not der Moselaner. Doch am Ende wird wie immer alles gut. Die Veranstaltung wird musikalisch von der Sängerin Sonja Gottlieb begleitet.

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Frieden - Antifaschismus - SolidaritätKultur & Kunst

Was uns die Leningrader Symphonie sagen will

Beitrag von Dr. Wolfgang Schacht
Die militärische Blockade von Leningrad unter der Führung von Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb (Oberbefehlshaber bis 16. Januar 1942) durch deutsche, finnische, spanische Faschisten mit Unterstützung von Freiwilligen aus Nordafrika, Europa und der Seestreitkräfte von Italien dauerte vom 8. September 1941 bis 27. Januar 1944 (872 Tage). Der Ring der totalen Blockade wurde erstmals am 18. Januar 1943 durchbrochen! An den Folgen des schrecklichen Hungers und der unvorstellbaren Entbehrungen der Menschen durch fehlende Lebensmittel, Elektroenergie, Brennstoffe und Trinkwasser starben mehr als 630.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Die geheime Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. September 1941 lautete: „Der Führer ist entschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden verschwinden zu lassen.

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Veranstaltungen in den DFV-Landesverbänden

Bericht: Bildungswochenende in Quedlinburg

Bericht von Thomas Loch
Am Freitag lass Jürgen Leskien aus seinen Büchern, darunter auch aus dem Manuskript für einen Roman, welcher die Geschichte zweier Männer, von der Geburt, in unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen, in einem sich entwickelnden gesellschaftlichen System, bis ins hohe Alter in Namibia erzählt. Sie verbringen Ihr Leben miteinander, einer den herrschenden Kreisen entspringend, der andere entstammt einer Hütte, jedoch gemeinsam aufgewachsen, die Wiedersprüche einer ganzen Epoche spiegelnd. …
Der Samstag folgte mit einer Bildungsveranstaltung zum Thema Krieg und Frieden am Vormittag, in welcher zuerst die Begriffe im dialektischen, materialistischen Sinn, unter historischen Gesichtspunkten durch den Landesvorsitzenden in einem Kurzvortrag geklärt wurden. …

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Rechtsnationalistisch? Alexander Dugin und die liberale Gesprächsverweigerung

Beitrag von Gert Ewen Ungar
Bei einem Bombenattentat am Wochenende wurde die Tochter des russischen Philosophen Alexander Dugin, Darja Dugina, getötet. Die Ermittlungen sind inzwischen abgeschlossen. Der russische Staatsschutz ermittelte eine Ukrainerin als Täterin, die inzwischen nach Estland geflüchtet sein soll. Sie habe sich im Haus von Dugina einquartiert und diese ausspioniert. Ukrainische Geheimdienste hätten das Attentat vorbereitet. Dessen ungeachtet bleibt der Verdacht bestehen, dass nicht die Tochter, sondern Dugin selbst Ziel des Anschlags werden sollte. Gegen den Philosophen läuft im Westen schon seit geraumer Zeit eine Diffamierungskampagne. 

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Die Tagesschau droht, und die Regierung erhöht die Angstdosis

Beitrag von Dagmar Henn
Journalisten sind eitel. Daher muss ich sagen: Wenn die Tagesschau nach all den Sperrungen, die gegen abweichende Medien verhängt werden, immer noch schreibt, „die Bundesregierung tut sich schwer im Kampf gegen Moskaus Lügen“, dann ist die erste Reaktion Befriedigung. Schließlich ist Sinn und Zweck dieser Tätigkeit, ein Publikum zu erreichen. Und auch, wenn die Klassifizierung als „Moskaus Lügen“ so lächerlich wie wahrheitsfern ist – man hört es gern, dass man nicht ins Leere schreibt. Das zweite Gefühl ist dann, dass es langsam schwierig wird, sich vorzustellen, was künftig in Deutschland überhaupt noch gesagt werden darf.

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