FREIDENKER 1-24 – 25 Jahre NATO-Aggression gegen Jugoslawien
FREIDENKER Nr. 1-24, März 2024, 83. Jahrgang
25 Jahre NATO-Aggression gegen Jugoslawien
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
auf dem Titel unseres Heftes 2-1999, der erstmals „komplett schwarz“ erschien, war in der Losung „Nie wieder Krieg!“ das „Nie“ arg verblasst. Die NATO-Aggression gegen Jugoslawien, die nach mehreren Jahren der Vorbereitung am 24. März 1999 begann, markierte das Ende der Friedenszeit, die zumindest in Europa seit der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs gehalten hatte. Diese damalige echte „Zeitenwende“ nehmen wir zum Anlass, in dieser Ausgabe eine Reihe von Beiträgen des erwähnten Heftes von 1999 wie auch aus dem Heft 1-2019 nachzudrucken. Denn sich die Ereignisse der 1990er Jahre in Erinnerung zu rufen ist angesichts der von der Bundesregierung proklamierten „Zeitenwende“ eine wichtige Hilfe zum Verständnis, „wie es so weit kommen konnte“.
Als Deutschland zum dritten Mal im selben Jahrhundert Krieg gegen Serbien führte, wurden Entwicklungen begründet, die bis heute anhalten und weitereskaliert werden. Damals begründete der grüne Außenminister Joseph Fischer den Krieg mit der neuen Auschwitzlüge, in Jugoslawien gälte es, ein „neues Auschwitz zu verhindern“, und zu diesem Zweck fälschte er die antifaschistische Losung „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ in „Nie wieder Auschwitz“ um. So begann die „wertebasierte Außenpolitik“ Deutschlands an der Seite „der Guten“, wobei die NATO als bisher vermeintlicher Sicherheitsgarant als Aggressionspakt kenntlich wurde.
Der Freidenkerverband gehörte zu den ganz wenigen, die von Anfang an solidarisch an der Seite der überfallenen Jugoslawen standen. Unsere damalige Analyse, dass es sich um einen „Türöffnerkrieg“ für kommende völkerrechtswidrige Überfälle handelt, wird heute, nach den Kriegen gegen Afghanistan, Irak, Libyen, Georgien, Libanon, Sudan Jemen, Syrien und Russland, in der Friedensbewegung weitgehend geteilt. Sogar unser Appell, nicht die „Geßler-Hüte“ der Kriegstreiber zu grüßen, nicht ihren Feindbildern zu huldigen und nicht der Dämonisierung ihrer Kriegsgegner zuzustimmen, gewinnt Unterstützung. Hoffentlich nicht zu spät.
Herzlichst Klaus Hartmann
Inhalt:
Thema
- Die Zerstörung der europäischen Friedensordnung
- Die Enteignung der Meinungsfreiheit
Deutschland führt wieder Krieg - Rainer Rupp:
NATO-Angriffskrieg: Fake News, False Flag - Klaus von Raussendorff:
Die Propagandakeule „Nationalismus“ - Peter Betscher:
Erosion des Völkerrechts - Ernst Woit:
Vasallen und Tributpflichtige
( PDF-Dokument, ca. 229 KB) - Sebastian Bahlo:
Der Name Slobodan Milošević ist ein Symbol für den nationalen Widerstand gegen den Imperialismus - Klaus Hartmann:
Historische Balkan-Skizze
( PDF-Dokument, ca. 922 KB)
Meldungen, Meinungen
Chronik
- Verbandsvorstand
- Geschäftsführender Verbandsvorstand
- Beirat
- Ehrung für Karl und Rosa
- Kultur und Diskussionen im Café Sibylle
- Ehrung für Max Sievers
Zu den Kriegen gegen Russland und Palästina: Flugblatt und Aufkleber
Hinweise zur Datenverarbeitung im Deutschen Freidenker-Verband
Leserbriefe
- Helmut Selinger:
Kritik am Artikel „Klimaforschung“ von Sebastian Bahlo - Sebastian Bahlo [Replik]:
Die Kritik ist sachlich unzutreffend
Bücher für Freidenker
- Michael Meyen: „Wie ich meine Uni verlor“
Rezension von Christel Buchinger
Lyrik
- Bertolt Brecht:
Bericht der Serben
Online-Ausgabe:
Das Heft kann hier voraussichtlich ab dem 15.03.2025 komplett als PDF-Dokument angesehen und heruntergeladen werden: