Künstler

AktuellesFrieden - Antifaschismus - SolidaritätKultur & Kunst

Künstler für den Frieden: Im Osten beständiger

Beitrag von Diether Dehm
Wie viele „Spezial“-Wünsche von Künstlern bei Friedenskundgebungen 1981-85 sollte ich berücksichtigen, doch bitte kurz vor oder nach einer Rede von Willy Brandt, Heinrich Böll oder einem anderen Promi auftreten zu dürfen. Jedenfalls, solange die TV-Kamerateams noch filmten. […] Bekenntnisse gegen die NATO waren damals Karrierebeschleuniger. Heute heißt es: Sag mir, wo die Künstler sind, wo sind sie geblieben? Gegen den völkerrechtswidrigen Kriegsangriff NATO-Deutschlands auf Jugoslawien standen wir Anfang April 1999 mit bundesweit erbärmlichen 10.000 Leuten auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Und es waren – neben Wader und Wecker – überwiegend nur noch ostdeutsche Liedermacher wie Tino Eisbrenner, die beim Feindbild Serbien nicht mitspielen wollten.

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Demokratie – Medien – Aufklärung

Rettet den Rechtsstaat – zumindest seine Überreste!

Zur Verurteilung des Bildkünstlers Rudolph Bauer vor dem Amtsgericht Bremen
Pressemeldung des Bundesverbandes Arbeiterfotografie und der NRhZ
Der Politikwissenschaftler und Künstler Rudolph Bauer, Mitglied des Bundesverbands Arbeiterfotografie und häufiger Autor in der Neuen Rheinischen Zeitung, wurde vom Amtsgericht Bremen wegen der Veröffentlichung von Bildcollagen mit Kritik an Corona-Manöver und Kriegstreiberei verurteilt. […] „Demokratinnen, Kriegsgegnerinnen, Freundinnen, Demokraten, Kriegsgegner, Freunde, seit dem heutigen Tag wissen wir (wieder einmal), dass die politische Justiz auf der Ebene der Amtsgerichte – auch in der Freien Hansestadt – nicht den Bürger vor dem Staat schützt, sondern den Staat vor den Bürgern.“ So kommentiert es der Betroffene Rudolph Bauer selbst. Die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung wie auch der Bundesverband Arbeiterfotografie protestieren gegen das politisch motivierte Urteil.

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Kultur & Kunst

Gegen die Torheit des Antikommunismus – Ein Nachruf auf Dieter Süverkrüp

Dieter Süverkrüp – 30. Mai 1934 – 16. März 2025
Nachruf von Stefan Siegert
Der Liedermacher, Liedersänger, Komponist und beste deutsche Jazzgitarrist des Jahres 1957, der Filmproduzent, Drehbuchscheiber, Verlagsgründer und Verlagsautor, der last but not least vom Werbegrafiker und „Atelierleiter“ (sechzehn Jahre Art Director) zum mit Stift und Feder zeichnenden, mit der Nadel radierenden und endlich großformatig mit dem Pinsel malenden bildenden Künstler Aufgestiegene – das Multitalent Dieter Süverkrüp, ist am 16. März 2025 in Köln verstorben. Wer ihn liebte und wohlverstand, ist traurig und denkt gern an ihn, an den Menschen, an seine Lieder. Erst in der Beschäftigung mit diesem Text ist mir aufgegangen: die Lieder, über die ich – wie viele andere – Dieter kennengelernt habe […] stellen […] den eher kleineren Teil seines Schaffens dar.

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Kultur & KunstWeltliche Trauerkultur

Der große Sodann ist tot (1. Juni 1936 – 5. April 2024)

Nachruf von Diether Dehm
Der Einmeterachtundsechzig-Kleine musste überwiegend mit kreativer Intelligenz zum Großen wachsen. Mit tiefer Stimme, mit endlos langen Spannungsbögen über seinen Sprechpausen, mit dem argwöhnisch zugekniffenen rechten Auge lud er sein Publikum zum Mitdenken ein. Ob er nun Karl May las, den Brecht oder ob er den ersten ostdeutschen Tatort-Kommissar Bruno Ehrlicher 15 Jahre lang für die ARD spielte. Er war Theaterintendant, Regisseur, Schauspieler, Rundfunksprecher, später Bibliotheksleiter, aber immer: Friedenskämpfer. So sprach er am 15.2.2003 neben Konstantin Wecker und Reinhard Mey am Goldenen Engel in Berlin vor den 500.000 Menschen gegen eine deutsche Beteiligung am Irak-Krieg. Und anrührend davon, wie er seinen Vater an der Ostfront verloren hatte. Peter Sodann wollte im Brecht’schen Sinne nützlich sein.

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Kultur & Kunst

Belafontes Song

Nachruf von Dr. Hartmut König
Als Harry Belafonte 2011 seine Autobiografie vorlegte, nannte er sie „My Song“. Aber was meinte „Song“? Keinen seiner musikalischen Hits. „Song“ war die Summe seines Lebens. Und er erklärt es im Abgesang: „Ich glaube, meine Zeit war bemerkenswert. Mir ist bewusst, dass wir heute in einer Welt leben, die überquillt vor Grausamkeit und Zerstörung. Unsere Erde fällt auseinander, unser Geist stumpft ab, unsere moralischen Ziele und unsere schöpferischen Visionen kommen uns abhanden. Und doch glaube ich fest daran, … dass unsere beste Zeit noch vor uns liegt … Das ist mein ‚Song‘.“ Sein von Freude, Trauer und nicht erloschener Hoffnung getragenes Lied ist verstummt. Harry Belafonte ist am 25. April in New York gestorben.

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