Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Der Name Slobodan Milošević ist ein Symbol für den nationalen Widerstand gegen den Imperialismus

Das Internationale Komitee Slobodan Milošević plante am 1. Oktober 2021 in Belgrad eine Internationale Konferenz „MILOSEVIC – GEGEN NATO-VERBRECHEN, FÜR EINE NEUE WELT“ anlässlich des 80. Geburtstages und des 15. Todestages von Slobodan Milosevic sowie des 20. Jahrestages der Gründung des Komitees. „Dank“ der Corona-Regime-Bedingungen (Quarantäne für Ausreisende aus Serbien) konnte diese Konferenz nur im Internet stattfinden.

Wir veröffentlichen hier die Rede von Sebastian Bahlo, Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes.

Webredaktion

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Video in englischer Sprache

Der Name Slobodan Milošević ist ein Symbol für den nationalen Widerstand gegen den Imperialismus

Verehrte Gastgeber, Zuhörer, Freunde und Genossen,

ich danke Ihnen für die Einladung, hier zu sprechen. Ich spreche zu Ihnen als Mitglied des Internationalen Komitees Slobodan Milošević und als jemand, der unser internationales Solidaritätsbündnis seit fast zwanzig Jahren aktiv unterstützt und ich spreche zu Ihnen auch als Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes. Die Freidenker haben sich zusammengeschlossen, um die nichtreligiöse Philosophie und Kultur zu fördern und die Rechte nichtreligiöser Bürger zu verteidigen, aber ganz allgemein wenden sie sich gegen Täuschung und Lüge, gegen die Umschreibung der Geschichte und die Korruption des Rechts. Die deutschen Freidenker spielten eine bedeutende Rolle im antifaschistischen Kampf. In jüngerer Zeit zogen sie wichtige Lehren aus den Folgen der deutschen Wiedervereinigung. Im Jahr 1990 fusionierten die Freidenkerverbände Ost- und Westdeutschlands und waren damit eines der wenigen Beispiele für eine echte Fusion, ohne dass der westliche Teil den östlichen einfach annektierte, so wie der gesamte nationale Einigungsprozess eher eine Annexion der Deutschen Demokratischen Republik durch die westdeutsche Bundesrepublik darstellte.

Erlauben Sie mir, noch ein paar Sätze zu diesem Kapitel deutscher Geschichte zu sagen, ich denke, die Relevanz für unser Thema wird deutlich werden. Ich nehme an, es ist außerhalb Deutschlands kaum bekannt, wie sehr die Ostdeutschen unter der neuen westlichen Herrschaft zu leiden hatten. Ihre Unternehmen wurden privatisiert und oft geschlossen, was zu Massenarbeitslosigkeit führte, viele verloren ihre Häuser, Bürger, die beschuldigt wurden, Kollaborateure der früheren Regierung gewesen zu sein, wurden verfolgt, ihre Renten wurden gekürzt, viele mussten sich vor Gericht verantworten, den Menschen wurde weisgemacht, dass ihr früheres Leben und ihre Leistungen wertlos und ungültig seien und dass der Staat, dem sie gedient hatten, ganz und gar böse sei. Straßen wurden umbenannt, Denkmäler und wichtige Gebäude abgerissen. Ab 1990 wurde eine De-facto-Kolonialherrschaft der westdeutschen Eliten über die ostdeutsche Bevölkerung errichtet.

Vor diesem historischen Hintergrund entwickelten die deutschen Freidenker unter der Führung meines Vorgängers Klaus Hartmann ein starkes Gefühl der Solidarität mit dem serbischen Volk, zunächst als es von denselben westlichen Eliten dämonisiert wurde, die auch unser eigenes Volk unterdrückten, und später nach dem 5. Oktober 2000, als die Serben denselben kolonialen Maßnahmen unterworfen wurden, die damals schon zehn Jahre lang gegen die Ostdeutschen angewandt worden waren. Klaus Hartmann, der, wie Sie wissen, Vorstandsvorsitzender unseres Internationalen Komitees Slobodan Milošević ist, hat mit unzähligen Reden in Deutschland, in Belgrad, in Den Haag und mit unzähligen Schriften zu unserer Sache beigetragen.

Der Name Slobodan Milošević hat eine wichtige Bedeutung für die Menschheit. Er war ein Politiker, wie man ihn zumindest in der westlichen Welt nicht mehr sieht. Geleitet von moralischen und philosophischen Prinzipien, Wissen, Weisheit, Scharfsinn und Mut, verteidigte er Serbien, als er an der Macht war, und er verteidigte Serbien, als er wegen der Verteidigung Serbiens vor Gericht gestellt wurde. Sein Kampf in Den Haag gegen die Umschreibung der Geschichte durch die NATO-Aggressoren war wahrhaft heldenhaft, denn er widersetzte sich allen üblen Machenschaften, die darauf abzielten, ihm das Recht auf Selbstverteidigung und auf die Vorlage von Beweisen zu entziehen und ihm eine angemessene medizinische Versorgung zu verweigern. Er hat buchstäblich bis zu seinem letzten Atemzug gekämpft und sein Leben für die Zukunft der Menschheit geopfert. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Künstler dazu ermutigt werden könnten, diesen Kampf bekannt zu machen. Auf jeden Fall ist der Name Slobodan Milošević ein Symbol für den nationalen Widerstand gegen imperialistischen Raub und Sklaverei. Da der Imperialismus immer aggressiver wird, sollte sein Name öfter in Erinnerung gerufen werden. Deshalb ist diese Konferenz so wichtig.

Die Aggression der NATO gegen Jugoslawien wurde öffentlich als „humanitäre Intervention“ deklariert, mit der Behauptung, dass eine Krise gewaltsam angegangen werden musste, um Leben zu retten, und das Haager Tribunal wurde als eine Institution dargestellt, die denjenigen, die gerettet werden mussten, Gerechtigkeit verschafft. Dieser Anspruch wurde später auf den Internationalen Strafgerichtshof ausgedehnt. Es ist eine wichtige Tatsache, dass diese humanitäre Verschleierung der imperialistischen Politik immer noch dazu dient, das Erwachen des politischen Bewusstseins zu verhindern und den Widerstand in vielen Ländern zu lähmen. Wir stehen vor der Aufgabe, diese vermeintlich humanitäre imperialistische Ideologie gründlich zu widerlegen. Die Verteidigung von Slobodan Milošević in Den Haag darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.

Sebastian Bahlo ist Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes


Bild: Screenshot aus dem Video