Galerie: Liebknecht-Luxemburg-Wochenende 2025
Beitrag der Webredaktion
Alljährlich am zweiten Januar-Wochenende finden traditionsgemäß die Rosa-Luxemburg-Konferenz und die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in Berlin statt. Da sich zu diesem Anlass viele Mitglieder des Deutschen Freidenker-Verbandes ohnehin in Berlin aufhalten, nutzen wir die Gelegenheit zu weiteren Veranstaltungen in der Hauptstadt: Sitzung des Geschäftsführenden Verbandsvorstandes und Treffen des Beirates des Deutschen Freidenker-Verbandes am Freitag vor der Konferenz sowie ein politisch-kulturelles Programm am Sonntag nach der LL-Demonstration.
Wir veröffentlichen hier eine kleine Galerie der Veranstaltungen des letzten Wochenendes.
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10.01.2025 – Sitzung des Beirates
11.01.2025 – Rosa-Luxemburg-Konferenz
12.01.2025 – Liebknecht-Luxemburg-Demo
12.01.2025 – Veranstaltung „Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden“
10.01.2025 – Sitzung des Beirates
Inzwischen auch schon traditionsgemäß traf sich am Vorabend des Liebknecht-Luxemburg-Wochenendes der Beirat des Deutschen Freidenker-Verbandes zu einem Gedankenaustausch. Daran nahmen neben dem Geschäftsführenden Vorstand u.a. die Beiratsmitglieder Diether Dehm, Wolfgang Effenberger, Hartmut König, Conny Renkl und Hans Bauer teil.
Der Beirat wurde über den Stand der Vorbereitung auf den Verbandstag des DFV Mitte 2025 sowie auf die Vorhaben zum zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus informiert. Es wurde über solche Fragen diktiert wie: „Kann man die angloamerikanischen Imperialisten, die Deutschland zur Vorbereitung neuer Kriege in ihren Bund aufgenommen haben, wirklich Befreier nennen? Sollten wir angesichts übler opportunistischer Aufrufe eigene Erklärungen herausbringen? Welche Perspektiven hat derzeit die Kampagne zur Beendigung der deutschen NATO-Mitgliedschaft und zur Kündigung des Truppenstationierungsabkommens? Was können wir zur Verteidigung der Meinungsfreiheit in Deutschland beitragen?“
Beiratsmitglied Hans Bauer, zugleich Vorsitzender der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung (GRH) e.V. und Vizepräsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV), nutzte die Gelegenheit zur Überreichung der „Medaille anlässlich des 75. Jahrestages der DDR“ an Sebastian Bahlo und Klaus Hartmann.
11.01.2025 – Rosa-Luxemburg-Konferenz
Seit 1996 findet jeweils am zweiten Samstag im Januar die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin statt. Initiiert wurde und wird sie von der Tageszeitung junge Welt. Schwerpunkt der Veranstaltung sind Vorträge und Diskussionen zu Erfahrungen, Analysen und Aktivitäten linker Bewegungen und Parteien weltweit sowie der Austausch zu Entwicklungen und politischen Kämpfen in Deutschland.
In diesem Jahr fand bereits die 30. Konferenz statt. Sie stand unter dem Motto „Das letzte Gefecht – Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?“. Der Titel erinnert bewusst an die Zeilen »Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht« aus der weltbekannten Hymne von 1871. Nach Angaben des Veranstalters besuchten 3000 Teilnehmer die Konferenz, die erstmals in den Wilhelm-Studios im Berliner Stadtteil Reinickendorf stattfand.
Der Freidenker-Verband war – nachdem er voriges Jahr keine Standgenehmigung erhielt – wieder mit einem Infotisch vertreten. Auch waren einige Mitglieder unseres Verbandes als Helfer und Organisatoren eingesetzt (Kopfhörerausgabe und Saalordner).
Die Referate der Konferenz werden in einer Beilage der jungen Welt am 29.01.2025 publiziert. Die Veranstaltung wird auch in einer Broschüre dokumentiert, die Ende März 2025 erscheint. Weitere Informationen zu Programm und Ablauf sind hier zu finden.
12.01.2025 – Liebknecht-Luxemburg-Demo
Seit 1919 – dem Jahr der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – findet alljährlich im Januar in Berlin die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration statt, die zum Friedhof der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde führt. Nur zwischen 1934 und 1945 waren organisierte Ehrungen Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts unmöglich. Das Revolutionsdenkmal wurde von den Faschisten zerstört und die Gräber der Ermordeten wurden eingeebnet.
Im Aufruf zur Demonstration in diesem Jahr hieß es u.a.:
Sozialismus oder Barbarei, diese gesellschaftlichen Möglichkeiten fasste Rosa Luxemburg mitten im Ersten Weltkrieg in die Worte: »… entweder Triumph des Imperialismus und Untergang jeglicher Kultur wie im alten Rom, Entvölkerung, Verödung, Degeneration, ein großer Friedhof. Oder Sieg des Sozialismus …«.
Unter dem Damoklesschwert des drohenden atomaren Infernos haben ihre Worte nichts an Aktualität verloren. Unter diesen Bedingungen ist die Friedensfrage wie nie zuvor zur sozialen Frage geworden. Unser Kampf ist daher einer gegen imperialistische Kriege, gegen die Gefahr eines die Zivilisation vernichtenden Weltenbrandes.
Unser Kampf gegen den Krieg ist somit zugleich einer gegen das System, welches Kriege unaufhörlich hervorbringt. Gerade in Anbetracht dessen, dass von deutschem Boden zwei Weltkriege ausgingen, darf Deutschland nie wieder kriegsfähig werden, und deutsche Panzer sollten nie wieder auf Russen schießen. Wir demonstrieren gegen den untrennbar mit der Erzeugung von Kriegstüchtigkeit und horrenden Rüstungsausgaben verbundenen rapiden Sozialabbau und die damit einhergehende Entwürdigung, ja Verelendung von Millionen Menschen hierzulande.
Vollständiger Text des Aufrufs hier.
Wie schon im Jahr zuvor ist die Polizei rabiat gegen die Demonstranten vorgegangen. Der Angriff fand bereits kurz nach Beginn der Demonstration auf der Frankfurter Allee statt und richtete sich hauptsächlich gegen einen Block kommunistischer Jugendorganisationen sowie den Block der Palästina-Solidarität. Polizisten traten, schlugen und setzten Pfefferspray ein. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, die von Sanitätern behandelt werden mussten. Der als parlamentarischer Beobachter anwesende Berliner Linke-Abgeordnete Ferat Koçak berichtete gegenüber junge Welt von mindestens vier Personen, darunter zwei Minderjährigen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Einem Verletzten droht laut Koçak der Verlust des Augenlichts. Ein weiterer Demonstrant wurde von der Polizei bis zur vorübergehenden Besinnungslosigkeit verprügelt. (Quelle: jW).
Der überwiegende Teil der Demonstranten erreichte – wenn auch mit großer Verspätung – das Ziel in Friedrichsfelde. Laut Veranstalter hatten 10.000 Demonstranten teilgenommen; die Polizei will lediglich 3.000 Teilnehmer gezählt haben.
Im Demonstrationszug waren auch viele Freidenker. Vor der Gedenkstätte der Sozialisten hatten die Berliner Freidenker auch einen Infotisch aufgebaut.
12.01.2025 – Veranstaltung „Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden“
Eine weitere Tradition jeweils am Sonntag nach der LL-Demo und dem Gang zu den Gräbern von Rosa und Karl ist ein politisch-kulturelles Programm, welches der Freidenker-Verband in Berlin durchführt. Wie im letzten Jahr fand es im Café Sibylle in der Karl-Marx-Allee statt. Es hatte das Motto „Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden – Gespräche, Texte, Lieder“. Es sprachen und sangen Patrik Baab, Klaus Hartmann, Diether Dehm sowie Welislawa & Michael Letz.
Mehr als 80 Interessierte hatten sich zu der Veranstaltung eingefunden und füllten das Café Sibylle bis auf den letzten Platz.
Alle Fotos: Ralf Lux, außer „(HB)“ – Hans Bauer
Siehe auch:
Von den musikalischen Beiträgen gibt es hier ein Video: https://www.freidenker.org/?p=20811
Bild ganz oben: Montage aus Bildern der Galerie von Ralf Lux