Zeit der Verleumder - Freidenker für Klartext

Die Causa SWR & die Impftoten

Aus: „FREIDENKER“ Nr. 2-22, Juli 2022, S. 29-34, 81. Jahrgang

von Lisa Fitz

Vorlauf – Textvorlage & Textabnahme

Eigentlich könnte man den „SWR Medien-Eklat“ als unglückliche Verkettung oder Auf­einanderfolge von vorschnellen Überreaktio­nen, fehlenden Absprachen, mangelnder Soli­darität, Unwillen zu loyaler Kommunikation, Fehlinterpretation, Fehlverhalten bezeichnen. Denn eigentlich war das Verhältnis aller Be­teiligten bis dahin sehr gut, loyal, positiv un­terstützend, gegenseitig gewogen bzw. neu­tral, was den Programmdirektor Clemens Bratzler betrifft.

Meine Zusammenarbeit mit dem SWR lässt sich bis in die 70er Jahre zurückdatieren, meine ersten Auftritte in der Liederhalle in Stuttgart bei den Bunten Abenden eingeschlossen. Der SWR war früher mal der SR und bis Dezember 2021 ein 1-A-Ge­schäftspartner. Mehrere meiner Kabarett­programme wurden dort seit Jahrzehnten aufgezeichnet und ausgestrahlt.

Und eigentlich betrifft der „Eklat“ auch nicht „den SWR“, sondern lediglich eine kleine Satiresendung, von der man nicht weiß, wie lange sie noch läuft. Ausdrücklich möchte ich feststellen, dass meine jahr­zehntelangen Erfahrungen mit dem SWR durchwegs positiv waren.

Meine ersten Auftritte in der „Spätschicht – Comedybühne“ lassen sich zurückdatieren auf das Jahr 2013, als die Moderatoren noch Christoph Sieber und Lars Reichow waren, erst sporadisch, dann immer regel-mäßiger. Und zuletzt waren es 7 bi 8 Sendungen pro Jahr von gesamt etwa 10.[1]

Man ließ mich auch wissen, dass ich der „bestlaufende YouTube Act der Spätschicht“ sei. Die Klicks meiner einzeln gestellten Beiträge erreichten zum Teil bis über eine Million Aufrufe.[2]

Die Sendung selbst hat keine so großen Einschaltquoten, aber YouTube Klicks sind ja die neue Währung.

Die gesamte Sendung erreichte oft nur einen Bruchteil der Klicks meiner Solo­nummern. Man kann also feststellen, dass alle sehr zufrieden waren.

Der Abteilungsleiter Journalistische Unter­haltung, Hauptverantwortlicher für die Sen­dung, M.M., dessen Namen ich hier aus rückwirkender Loyalität nicht nenne (ebenso wie den des ihm unterstellten Redakteurs C.W., wenn man das so sagen kann), ließ mich stets um seine große Wertschätzung meiner Arbeit als Kabarettistin und auch meiner Person wissen und förderte mich nach Kräften. Ich hatte viel Freiraum. Man empfahl mir auch richtigerweise, mich nicht zu sehr auf alternative Plattformen einzu­lassen, da der SWR doch einen gewissen Schutz biete. Alles richtig, und ich sah das auch so. Gegenseitige Loyalität und Wohlwollen also – bis Dezember 2021.

Gerne legte ich auch, wie üblich, immer 14 Tage vor der Aufzeichnung meine Texte der Redaktion zur Abnahme vor. Das macht Sinn, damit sich Themen der Gäste nicht doppeln bzw. koordinieren lassen.

Bis auf ein, zwei Sätze oder Formulie­rungen gab es keine Uneinigkeiten. Wenn ich das Gefühl hatte, dass Aussagen von mir grenzwertig oder allzu brisant sein könnten, schickte ich es dem Abteilungsleiter M.M.  persönlich und bat ihn aus eigenem Interesse, noch mal drüber zu schauen. Manchmal haben wir – stets in gegenseitigem Einver­nehmen – einige Spitzen gekappt, weil uns das vernünftiger erschien und ich fühlte mich dadurch weder zensiert noch beschnitten. Zuweilen schießt man beim Schreiben doch gern übers Ziel hinaus und ein zweiter Blick auf einen Text schadet nie.

Nun kam der Tag X, die Sendung im Dezember 2021

Zwei Wochen vorher mailte ich den Text – diesmal auch direkt an M.M. – weil ich vermutete, dass die Brisanz der Aussagen zum heiklen Thema Impfung, Politiker-Aussagen und Nebenwirkungen der Impfungen vielleicht auf Widerspruch stoßen könnten.

Sein Kommentar zum Text war, er sei zwar definitiv nicht meiner Meinung, aber man könne das so machen. Er nannte mir dann noch seine Quelle mit Zahlen von Impf-Nebenwirkungen, das waren aber verschwin­dend wenig im Gegensatz zu den Zahlen der Verdachtsfälle der EMA (Europäische Arz­neimittel-Agentur) die ich recherchiert hatte. Und ich schickte ihm den Link zum Europäischen Parlament, der mir auch nach wiederholter Prüfung seriös erschien.

Auch ihm fiel nicht auf, dass die Antragstellerin nicht „das Europäische Parla­ment“, sondern eine Abgeordnete namens Virginie Joron vom Front National war. Wir haben das beide nicht gesehen. Hätte ich das sonst als Quelle zitiert?? Natürlich nicht. Es stand nicht dabei – und wie mittlerweile auch mehrfach in diversen Presseberichten angemerkt wurde, ist der Link tatsächlich etwas irreführend und es sei da, schrieb eine SPD- Abgeordnete dann, auch durchaus eine größere Sorgfalt angebracht, was eine exakte Quellendarstellung betrifft, heißt, man sollte genau erkennen können, wer, von welcher Partei, den Antrag gestellt hat.

So weit, so gut. Der Text war also abge­segnet und ich begann, ihn auswendig zu ler­nen, was immer ca. eine Woche in Anspruch nimmt. Man hätte also genug Zeit gehabt, mir Änderungen nahezulegen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Immer noch finde ich, man hat mich ins Messer laufen und dann alleine im Regen stehen lassen.

Produktion – Generalprobe und Aufzeichnung

Ich kam zur Aufzeichnung. Dort teilte mir der Redakteur 5 Minuten (!) vor der Generalprobe mit, dass Moderator Florian Schroeder nicht mit meinem Text einverstanden sei und dies in der Anmoderation vor meiner Nummer auch so kommunizieren werde. Ich versuchte, Schroeder eine ironisch-satirische Variante dieser Meinungsverschiedenheit vorzuschla­gen, stieß aber bei ihm auf völligen Wider­stand:

„Man nennt das `distanzieren´ und ich möchte das auch genauso machen.“ – Kalt und ohne Kompromiss.

Zu beachten ist dabei noch, dass die redaktionelle Textkonferenz bereits am Vorabend stattfand und mein Text, wie ich später dann erfuhr, sehr kontrovers diskutiert wurde, dass es anscheinend aber niemand für nötig befand, mich, die Autorin, per E-Mail, WhatsApp oder Anruf zu bitten, den Text etwas zu modifizieren. Das wäre die übliche und auch faire Vorgehensweise und die direkte Kommunikation gewesen.

Ich vermute, dass der Abteilungsleiter M.M. den Text für knackig, sendefähig und satirisch zulässig provokativ hielt, Schroeder sich jedoch querstellte.

Reaktion der Kollegen:

Bereits bei der Generalprobe saßen die an­deren Kollegen mit geweiteten Augen vor mir und trauten ihren Ohren nicht. Eine Ansage, wie die von Schroeder hatten sie noch nie ge­hört. Ich auch nicht. Und ich denke, dass das erstmalig in der Kabarett-TV-Geschichte ist, dass sich ein Moderator so etwas erlaubt. Stellen Sie sich vor, auf eine Schlagersendung übertragen, Florian Silbereisen würde sagen: „Jetzt kommt Andrea Berg, aber mir gefällt der Song überhaupt nicht.“ Aus meiner Sicht ein völlig unakzeptables Verhalten.

In Facebook-Kommentaren wurde er als „Kollegenschwein“ tituliert. Schroeder würde sich das sicherlich verbitten, er fühlt sich im Recht und ist der Meinung, dass so etwas legitim ist. Vielleicht haben ihn ja unzählige Pro-Lisa Kommentare auf YouTube verär­gert, die häufig gegen seine Person gerichtet waren.

Weiter: Auch ich war verunsichert und aus dem Gleichgewicht, die übliche Freude und Gelassenheit wie bei den bisherigen Spätschicht-Auftritten war dahin. Rückwir­kend gesehen hätte ich sagen müssen: „Entweder diese Anmoderation unterbleibt oder ich gehe.“ – zu spät. Nebenbei bemerkt, war Mathias Richling der einzige Kollege, der sofort in die Garderobe kam und sich loyal empörte: „Das geht überhaupt nicht, was die da mit dir machen!“ – und das so auch den Ver­antwortlichen sagte. Die anderen „Kollegen“ duckten sich weg.

Ausstrahlung & „Deplublizierung“

Die Sendung wurde ausgestrahlt. Und natürlich fiel die seltsame Anmoderation und Distanzierung von Florian Schroeder auf. Sei­ne Rechnung ging auf, würde ich unterstellen.

Als erstem dem auf Anti-Lisa-Fitz krawallgebürsteten TAZ-Journalisten Matthi­as Meisner. Er verteilte seine Stellungnahme sofort eifrig per Mailing in der Presse an Kollegen, die übernahmen fast mit Copy & Paste, ohne zu hinterfragen – vor allem sämtlich, ohne mich dazu zu befragen, nicht ein Einziger! Und es ging bundesweit durch die gesamte deutsche Presse bis ins letzte Käseblatt in der Provinz: „Lisa Fitz, die Schwurblerin, nennt falsche Zahlen von Impf­toten.“  Einige machten sich nicht einmal die Mühe, eine eigene Formulierung zu finden. Das Modewort „schwurbeln“ fanden alle super-hip.

Erklärung SWR 1+2

Die Sendung wurde dann also „depubliziert“, heißt gelöscht, rausgeschnitten, zensiert.

Die zwei unterschiedlichen, sich wider­sprechenden Stellungnahmen vom SWR haben wohl die Ursache, dass erstere spontane, die sich auf die Meinungsfreiheit berief, vermutlich vom Abteilungsleiter der Sendung, M.M. kam. Und die zweite vom Programmdirektor Clemens Bratzler, der sich dazu hinreißen ließ, den unsinnigen Satz zu sagen: „Die Zahlen von Lisa Fitz sind nachweislich falsch.“

Ihm fiel auf die Schnelle wohl nichts Besseres ein. Es kam ihm auch nicht der Gedanke, sich zuerst einmal an die Urheberin zu wenden – z.B. im Sinne einer Absprache, wie man gemeinsam die Kuh vom Eis holen könnte – und wie das faire Geschäftspartner machen. Vor allem, wenn die Künstlerin seit Jahrzehnten für den SWR tätig ist. Degoutant.

Diese Äußerung „Die Zahlen von Lisa Fitz sind nachweislich falsch.“ ist zudem justiziabel, das heißt, geeignet, um von einem Gericht entschieden zu werden. Warum? Ganz einfach:

Weil Herr Bratzler die „nachweislich richtigen Zahlen“ gar nicht liefern konnte – und kann.

Ich beschloss also, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Es war denkbar, dass der SWR die Zusammenarbeit nach diesem Eklat nicht sofort, aber eventuell ausschleichend beenden würde. Zudem hatte ich eine mediale, bundes­weite Rufschädigung hinzunehmen. Der Focus verstieg sich sogar zu der irren Behauptung:

„Man muss Lisa Fitz unterstellen, dass sie bewusst lügt.“ Da dachte ich, ok, jetzt sind sie alle wahnsinnig geworden.

Der Text an sich:

In meinem Text hab es diverse kritische Äußerungen, wie es gutes politisches Kabarett ja auch machen soll, die weder der Politik noch der Pharma- noch der Impflobby geschmeckt haben dürften.

Der Kasus Knaxus war aber die Aussage, dass das Europäische Parlament einen Hilfsfonds beantragt habe, für die Opfer der Covid19-Impfschädigungen und dass dieser Fonds für 5000 Menschen zu spät gekommen sei, die an den Nachwirkungen der Impfung gestorben seien.

Formulierungsfehler war, dass ich nicht sagte „Verdachtsfälle“, sondern die Impftoten als Fakt benannte (was vermutlich aber auch Realität ist, nach allem, was seitdem an die Oberfläche kommt.)

In früheren Zeiten fiel das unter „künst­lerische Freiheit“ bzw. „Freiheit der Kunst“.

Es ging nie um statistische Erbsenzählerei, sondern um den Kern der Aussage, der da war: Die wider-sprüchlichen – auch unwah­ren – Aussagen von Politikern, die nie revi­diert werden, das ständige Abstreiten einer möglichen Impfpflicht („Verschwörungs­theorie!“), die nur zwei Monate später schon zur Debatte stand – sowie dem völligen Totschweigen von massiven Nebenwirkun­gen der Impfung.

Einstweilen hat bereits der MDR (also die ARD) zwei bis drei Berichte über horrende Nebenwirkungen ausgestrahlt. Ich war wie meist zu früh dran. Und die zunehmend ans Tageslicht kommenden Zahlen sind weitaus höher als die von mir genannten. Eigentlich dürfte ich eine Entschuldigung erwarten, aber mir ist klar, dass das nie geschehen wird. Ich habe aus meinem über 40 Jahre währendem (erfolgreichen und mehrfach preisgekrönten) künstlerischen und kabarettistischen Schaffen die Erfahrung, dass ich mit Prognosen oft schon fünf bis zehn Jahre vor dem Eintreten richtig lag. Fast alles, was ich unterstellt oder vorausgesagt habe, ist eingetroffen. Man hat über mich gesagt: „Die Fitz holt überall die Leichen aus dem Keller.“

Hier ist der Text „Die heiße Nadel“, in korrigierter Neufassung, zu sehen:[3]

PRESSE: Auslöser Matthias Meisner (TAZ) Sichtweisen, Darstellung & Unterstellungen.

Vor allem dem auf mich fast profilneurotisch wirkenden Matthias Meissner, der es nicht aufgab und -gibt, mich mit seinen einseitigen Sichtweisen und Interpretationen diskredi­tieren zu wollen, ist es geschuldet, dass dieser hysterische Blow Up entstanden ist. Und dass sich Pro­grammdirektor Bratzler dann unter medialen Druck zu dieser unsinnigen Recht­fertigung hat hinreißen lassen, die s.o., rechtlich anfechtbar ist.

Einschalten des Medienanwalts Ralf Höcker

Aus diesem Grunde schaltete ich dann Me­dienanwalt Ralf Höcker ein. In Absprache mit ihm verfasste ich einen Brief an Programm­direktor Clemens Bratzler, dessen Inhalt ihm die für eine Künstlerin dramatische Situation nach diesem Presse Shitstorm erläuterte. Ich bat ihn um einen Kompromiss in Form einer gemeinsamen offiziellen Stellungnahme, in der ich meine Formulierung korrigieren würde und der SWR in Gestalt des Herrn Bratzler das akzeptiert mit dem Fazit, dass man in Zukunft gemeinsam mit der Re­daktion darauf achten werde, dass sich das nicht wiederholt. Weitere meiner Anliegen waren, die Sendung wieder zu publizieren (mit einer korrigierten Fassung meines Beitrags), mir die schriftliche Zusicherung für weitere Spätschicht-Folgen zu geben und die, dass eine Ansage in der Art von Schroeder in Zukunft unterbleibt.

Kommunikation SWR mit Anne Moosmayer ohne zufriedenstellendes Ergebnis

Clemens Bratzler zog vor, die Kommu­nikation zu delegieren auf die Hauptabtei­lungsleiterin Unterhaltung SWR, Anne Moosmayer. Die wiederum kennt mich seit vielen Jahren, hat Sympathie für mich – und ich für sie.

Das Zoom-Gespräch lief erfreulich… es hätte noch gut ausgehen können, alles. Und sicher – möchte ich ketzerisch behaupten – wäre das Ganze mit einer Programm­direktorin Moosmayer anders verlaufen… das nur am Rande. Sie bedauerte ausdrücklich, dass der Vorfall diese Entwicklung genom­men hatte und meinte, dass ich selbst­verständlich weiterhin Gast der Sendung sein würde… allerdings könne sie mir das nicht schriftlich zusichern… auch nicht die Art der Anmoderationen des Herrn Schroeder, das sei Redaktionssache.

Versuch der weiteren Zusammenarbeit, Quellenschikane durch Redaktion

Trotz allem war ich zu diesem Zeitpunkt noch willens, die Zusammenarbeit fortzusetzen, ebenso der SWR.

Da der neue Text für die nächste Sendung bereits fertig war und abgenommen werden musste, schickte ich ihn in parallel zu dem ganzen Pressehype und den Auseinander­setzungen an die Redaktion. Für die nächste Sendung bestand ein Vertrag und ein Termin; ich hätte also absagen müssen oder den Text senden.

Und hier begann nun der eigentlich letzte Akt des Dramas, der Auslöser, dass ich mich vom SWR respektive ja eigentlich nur von der Spätschicht- Comedybühne verabschiedete.

Beide Redakteure resp. Abteilungsleiter M.M. und Redakteur C.W. verhielten sich nun so, dass ich eine Zusammenarbeit nicht mehr als möglich erachten wollte. Ich mailte meinen Text, inhaltlich ging es darum, dass eine Freundin sagte, Amazon sei das Einzige, worauf das noch Verlass sei in dieser Welt und schloss mit Zitaten aus dem Film NETWORK (1976) mit dem Fazit, dass unsere Welt zu einer reinen Geldwelt ver­kommen sei.[4]

Die Redaktion fand nun auf einmal fast in jedem Satz einen Grund, irgendetwas zu mo­nieren, die Quellen zu prüfen, die Formu­lierung zu ändern. So ging es nicht und so auch nicht. Man zerpflückte den gesamten Text. Absichtlich, wie ich unterstelle. Zig Mails hin und her. Mein Vorschlag, zu tele­fonieren, wie immer, wurde nun abgelehnt. Begründung: Da die Sache ja nun auch über den Anwalt laufe, müsste alles schriftlich belegbar sein. Affenzirkus pur. Es war eine reine Quellenschikane. Ich denke nicht, dass man mich rausmobben wollte, nur quälen als Retourkutsche für den Anwalt, in dessen Schreiben ja auch redaktionelles Versagen bei der Quellenprüfung angeführt wurde.

Trennung durch Lisa Fitz

Und das war der Punkt, wo ich dachte: So, und ihr könnt mich jetzt mal, denn das ist keine Basis für eine weitere vertrauensvolle Zusammen­arbeit. Abgesehen davon, dass die Aussicht, unter den Umständen den Moderator und die Verantwortlichen immer wieder zu treffen, die mich quasi sämtlich ins Messer laufen ließen, ohne Vorwarnung, keine positive Aussicht bot. Es gibt in meinem Leben dann immer einen Punkt, wo ad hoc von innen heraus eine Entscheidung auftaucht und feststeht, nicht umkehrbar ist, und die mir im Nachhinein auch nicht leidtut.

Ich schrieb Frau Moosmayer, sie solle mich bitte aus den Verträgen lassen, schickte ihr im Anhang den unsinnigen Quellenkleinkrieg mit Abteilungsleiter und Redakteur, und sag­te, der Anwalt sei damit dann auch vom Tisch. Sie bedauerte wieder und entsprach meiner Bitte.

Ich denke, damit hat man beim SWR nicht gerechnet. Die Redaktion meinte sicher, in diesen Zeiten sei jede Kabarettistin um so eine intensive und wirkungsvolle Zusammenarbeit froh, egal, wie man mit ihr umgeht.

Theoretisch ja, praktisch nicht. Als Bayerin möchte ich abschließend sagen: Verarschen lasse ich mich nicht. Der Anwalt war entsetzt und sagte: „Wie können Sie denn alle Trümpfe aus der Hand geben??“ Kann ich. Ich schlafe so ruhiger. Und ich kann mir täglich in die Augen sehen. Der Staub in der Presse legt sich und ich war noch nie abhängig vom Fernsehen.

Fazit

Es gab in meiner Laufbahn drei Fernseh­sender, mit denen ich Zoff hatte: BR, SR und nun eben der SWR.

Gott sei Dank haben und hatten die Fern­sehanstalten, wie gesagt, noch nie eine Aus­wirkung auf Besucherzahlen bei meinen Gastspielen. 2022 sind diese wieder zu 90% ausverkauft. Auch die Veranstalter bleiben loyal. Vermutlich sind sie es leid, wie die Kultur von der Regierung behandelt wurde, weil wir keine Lobbyisten dort sitzen haben. Und der Medienzirkus interessiert sie nicht. PR ist PR. Es scheint doch so zu sein, dass meine berufliche Lebensleistung mit über 4500 Sologastspielen in 17 Kabarettpro­grammen, mein zeitstabiles Rückgrat und mein Aufrechtstehen vom Publikum sehr positiv wahrgenommen werden.

Die „Cashcow“ ist seit 1985 die Tour, meine Fangemeinde – und nicht eine kleine Fernsehsendung. Die Verantwortlichen der Sender arbeiten einstweilen in anderen Branchen oder sind verstorben. Aber ich bin immer noch da … das erheitert mich fast. Und die Jahre, die ich als Kabarettistin noch tätig sein will, wird das auch so bleiben, denke ich.

Nur die Zeiten, wo sich Dieter Hildebrandt noch mit dem Programmdirektor oder Intendant eines Fernsehsenders anlegen durfte und sich darüber lustig machen, sind wohl vorbei. Vieles ist vorbei, was früher möglich war – und auch lustiger, entspannter, weniger verbissen. Und nicht so eklig philisterhaft.

Lisa Fitz ist Beiratsmitglied des Deutschen Freidenker-Verbandes.

 

Der Auftritt von Lisa Fitz in der Kabarett-Sendung „Spätschicht“ des SWR-Fernsehens am 10.12. 2021 führte zu einer bundesweiten medialen Hinrichtung. Auf der Internet-Seite des Verbandes riefen wir zu: „Solidarität mit Lisa Fitz!“auf [5], ebenfalls auf der Seite von Lisa dokumentiert.[6]

Dort findet man auch die von ihr beauftragte Untersuchung des Wissenschaftsjournalisten Ekke­hard Sieker, der zu dem Ergebnis kommt, dass die in der „Spätschicht“ genannten Zahlen nicht stim­men, sondern deutlich untertrieben sind.[7]

 Auch neuere Beiträge von Lisa Fitz sind auf dem Nachdenkseiten-Kanal zu sehen:

Die heiße Nadel
https://www.youtube.com/watch?v=ucrAV0SeLu0,

Die Bevölkerung hat ein Recht auf Wahrheit
https://www.youtube.com/watch?v=RJVv_vrrVb8&t=200s

Die nächsten Auftritte:
https://www.lisa-fitz.de/termine/

Quellen

[1] https://www.wunschliste.de/person/lisa-fitz/spaetschicht-die-comedy-buehne/ folgen

[2] https://www.youtube.com/watch?v=S3hTq1dIzR0

[3] https://www.youtube.com/watch?v=ucrAV0SeLu0

[4] https://www.youtube.com/watch?v=02pCaBA05IU

[5] https://www.freidenker.org/?p=11992

[6] https://www.lisa-fitz.de/statement-3-solidaritaet-mit-lisa-fitz/

[7] https://www.lisa-fitz.de/ergebnis-der-von-fitz-company-in-auftrag-gegebenen-recherche-zu-impftoten-stand-februar-2022/


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Lisa Fitz:  Die Causa SWR & die Impftoten (Auszug aus FREIDENKER 2-22, ca. 300 KB)


Bild oben: Lisa Fitz
Quelle: nachdenkseiten.de

bearbeitet: Ralf Lux