Weltliche Trauerkultur

Wir trauern um André Müller sen.

Wir trauern um

André Müller sen.

8. März 1925 – 21. Januar 2021

André, geboren in einer kommunistischen Arbeiterfamilie und mit bürgerlichem Namen Willi Fetz, erlernte das Tischlerhandwerk, bevor er Dichter, Theaterkritiker und Kulturredakteur wurde und sich als Autor von Erzählungen, Romanen, Kinderbüchern, Anekdoten, Satiren und Bühnenstücken sowie als Dramaturgie-Dozent einen Namen machte. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehört die historisch-materialistische Interpretation von Shakespeares Dramen, mit der er einen Schlüssel zum gesellschaftspolitischen Verständnis dieser Epoche liefert.

Aus dem Zwangsarbeitslager, in das ihn die Faschisten verschleppten, gelang ihm die Flucht, ein Leben im Untergrund schloss sich an. 1945 engagierte sich in der KPD, kämpfte gegen das Adenauer-Regime und lebte zeitweilig in der DDR. Seit den 1950er Jahren war er der engste Freund von Peter Hacks, mit dem er bis zu dessen Tod 2003 in fruchtbarem künstlerischen und politischen Austausch stand.

André war sein Leben lang Kommunist, mal mit, mal ohne Parteibuch, ein entschiedener Gegner von Opportunismus und Revisionismus sowie bis zuletzt Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbandes.

Andrés Vorliebe für Scherze und Ironie und seine Liebe zu kulinarischen Genüssen und gutem Wein machten Begegnungen mit ihm und seiner Frau Anja Weintz-Fetz in Köln und auf ihrem Landsitz Juntersdorf in der Eifel zu lehrreichen, sinnenfrohen und unvergesslichen Erlebnissen.

Deutscher Freidenker-Verband

Verbandsvorstand

Foto: Monika Krotter-Hartmann