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Medienkampagne über Drohnenvorfälle soll auf einen Krieg mit Russland vorbereiten

Warum offensichtlich ist, dass die Medienkampagne über Drohnenvorfälle die Menschen in Europa auf einen Krieg mit Russland vorbereiten soll

Dänemark meldet Drohnen über dem Flughafen Kopenhagen, die dänische Ministerpräsidentin spricht von einem „Angriff“, dabei sind solche Vorfälle alltägliche Routine. Der Medienhype ist ein Beleg dafür, dass die Europäer die Menschen auf einen Krieg mit Russland vorbereiten wollen.

von Anti-Spiegel (d.i. Thomas Röper)

Erstveröffentlichung am 23.09.2025 auf anti-spiegel.ru

Die Meldungen aus Dänemark klingen dramatisch. Der Flughafen von Kopenhagen musste stundenlang gesperrt werden, weil dort Drohnen gesichtet wurden. Die dänische Ministerpräsidentin spricht von einem „Angriff“. Der Spiegel schreibt:

„»Was wir letzte Nacht erlebt haben, ist der bislang schwerwiegendste Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks«, sagte Premierminister Mette Frederiksen. »Unabhängig davon, wer hinter dem Drohnenangriff steckt, müssen wir davon ausgehen, dass jemand ein Motiv dafür hatte.« Diesen Jemand benannte sie bislang nicht. Dennoch scheine das Ziel offensichtlich, so die Politikerin: »Stören und Unruhe stiften. Besorgnis erregen. Zu sehen, wie weit man gehen kann, und die Grenzen austesten.«
Frederiksen sagte, der Zwischenfall müsse im Lichte aller anderen Vorkommnisse der jüngsten Vergangenheit in Europa betrachtet werden. »Wir haben Drohnen über Polen gesehen, die dort nicht hätten sein sollen. Wir haben Aktivitäten in Rumänien gesehen. Wir haben Verletzungen des estnischen Luftraums gesehen. Wir haben am Wochenende einen Hackerangriff auf europäische Flughäfen gesehen und nun Drohnen in Dänemark und auch in Oslo«, sagte sie. Auf die Frage, ob sie Russland in Verdacht habe, sagte sie: »Ich kann jedenfalls überhaupt nicht zurückweisen, dass es Russland ist.«“

Nehmen wir das mal auseinander, um zu verstehen, warum das reine Panikmache und die Vorbereitung der Öffentlichkeit auf einen Krieg gegen Russland ist.

Der „Drohnenangriff“

Die Formulierung von Frederiksen klingt dramatisch, dabei gab es gar keinen „Drohnenangriff“. Tatsächlich sind laut den offiziellen Angaben zwei Drohnen aus verschiedenen Richtungen kommend nahe des Flughafens herumgeflogen. Es wurde nichts angegriffen und nichts beschädigt, aber die Formulierung soll die Kriegshysterie weiter befeuern, nur darum geht es dabei.

Sind solche Vorfälle ungewöhnlich?

Dass Drohnen in der Nähe von Flughäfen herumfliegen, ist geradezu normal und war nie ein Grund für solche hysterischen Schlagzeilen und Politiker-Erklärungen, wie wir sie jetzt erleben.

Der letzte derartige Vorfall in Frankfurt fand beispielsweise am 11. August statt. Damals flog eine Drohne in der Nähe des Flughafens herum, eine Landebahn wurde vorübergehend gesperrt, aber es gab keine mediale Hysterie. Das ist kein Wunder, denn wie gesagt sind solche Vorfälle normal. Im ersten Halbjahr 2025 gab es alleine in Frankfurt zehn solcher Vorfälle, ohne dass irgendwer darüber groß berichtet hätte. Und von Januar bis November 2024 wurden in Deutschland „149 Fälle registriert, in denen die unbemannten Flugobjekte zivilen Flugzeugen oder Luftverkehrseinrichtungen gefährlich nahe gekommen“ sind.

Und nie gab es die jetzt gezeigte Hysterie in Medien und Politik. Daran sieht man, dass wieder einmal eine Panik geschürt werden soll, obwohl es dafür objektiv keinen Grund gibt.

Der Fall in Oslo

Noch deutlicher wird die Tatsache, dass Medien und Politik hier bewusst eine Kriegspanik schüren wollen, wo es keinen Grund dafür gibt, bei der Drohnenmeldung aus Oslo. Sogar der Spiegel erwähnt in seinem Artikel:

„Auch in Oslo wurden in der Nacht Drohnen gesichtet. Gegen Mitternacht stellten die Behörden den Flugverkehr ein, eine zweistellige Zahl von Flügen fiel aus oder musste umgeleitet werden. Die Lage ist hier allerdings unklarer. Eine erste Sichtung entpuppte sich laut norwegischen Medien bereits nach kurzer Zeit als Fehlalarm.“

Und dabei blieb es auch, denn der Flug einer Drohne nahe des Flughafens konnte in Oslo nicht bestätigt werden.

Das hindert die Medien aber nicht daran, überall davon zu sprechen, es habe „Vorfälle“ oder gar „Angriffe“ sowohl in Kopenhagen und Oslo gegeben. Und natürlich suggerieren sie, dass Russland daran Schuld ist, obwohl es beispielsweise in Oslo nicht einmal einen Vorfall gab, an dem Russland Schuld sein könnte.

Hackerangriffe auf deutsche Flughäfen

Dass die dänische Ministerpräsidentin in diesem Zusammenhang auch die Hackerangriffe auf deutsche Flughäfen von vor einigen Tagen erwähnt, ist besonders verräterisch, denn die haben mit den Drohnenvorfällen nichts zu tun und niemand hat behauptet, Russland habe etwas mit den Hackerangriffen zu tun. Das hat mich überrascht, denn normalerweise ist Russland ja inzwischen an allem Schuld, was in Europa passiert, aber hier wurde Russland nicht beschuldigt.

Aber dass die dänische Ministerpräsidentin all das gemeinsam erwähnt, soll den Menschen suggerieren, wie aggressiv Russland angeblich vorgeht, dabei haben die Drohnenvorfälle mit den Hackerangriffen nichts zu tun und niemand hat Russland wegen der Hackerangriffe beschuldigt.

Aber das vergisst der Spiegel natürlich zu erwähnen, er zitiert stattdessen kommentarlos die Kriegshysterie der Dänin.

Russland ist Schuld!

Obwohl solche Drohnenvorfälle, wie gesehen, vollkommen normal sind, hat die dänische Ministerpräsidentin mit ihren Aussagen suggeriert, es handle sich um russische „Angriffe“. Und auf die Frage, ob Russland hinter dem Drohnenvorfall bei Kopenhagen stecken könnte, sagte sie, sie könne „jedenfalls überhaupt nicht zurückweisen, dass es Russland“ sei.

Auch diese Aussage soll nur die Kriegshysterie anheizen, denn was sie nicht gesagt hat, ist, dass es überhaupt keinen Hinweis auf Russland gibt. Das ist die klassische Schuldumkehr, der sich die westliche Propaganda immer bedient: „Wir haben keine Ahnung, wer es war und was genau passiert ist, aber wir können nicht ausschließen, dass Russland Schuld ist.“ Im Zuge des Falles Skripal wurde dafür ein geflügeltes Wort geboren: “Highly Likely”, also “höchstwahrscheinlich”, hieß es in den Erklärungen der britischen Regierung immer, was bedeutet, man wusste nichts, aber Russland beschuldigen, das geht immer.

Auch der Spiegel bedient sich in seinem Artikel über die Drohnen bei Kopenhagen dieses Tricks, um die Kriegshysterie weiter anzuheizen. Auf die Frage, ob es „Erkenntnisse zu den Verantwortlichen“ gibt, schreibt der Spiegel:

„Die Ermittler sprechen von einem »fähigen Akteur« hinter der Aktion. Eine Formulierung, die viele Möglichkeiten offenlässt, aber wohl nicht zufällig so klingt, als sei ein staatlicher Akteur wahrscheinlich.“

Obwohl nichts bekannt ist, schreibt der Spiegel, es sei ein „staatlicher Akteur“ gewesen, womit natürlich nur Russland gemeint sein kann. Dass es tausende fähiger Drohnenpiloten gibt, die das einfach nur als Hobby betreiben, erwähnt der Spiegel hingegen nicht. Und natürlich erfahren wir im Spiegel auch nicht, dass es alleine in Deutschland jedes Jahr über 150 Drohnenvorfälle nahe von Flughäfen gibt, die dem Spiegel bisher nie eine nennenswerte Meldung wert waren.

Norwegen

Auch Norwegen will anscheinend nicht hinten an stehen, wenn es um das Anheizen der anti-russischen Kriegshysterie geht. Der norwegische Regierung hat eine Pressemeldung herausgegeben, in der es heißt:

„Russland hat im Frühjahr und Sommer dreimal den norwegischen Luftraum verletzt. Die Verletzungen dauerten zwischen einer und vier Minuten. Wir können nicht feststellen, ob dies vorsätzlich geschah oder auf Navigationsfehler zurückzuführen ist.“

Die norwegische Regierung, heißt es in der Pressemitteilung, hielt die Vorfälle für inakzeptabel und „hat dies der russischen Regierung klargemacht“. Nach Angaben der norwegischen Regierung ereigneten sich die Vorfälle am 25. April, 24. Juli und 18. August.

Kriegspropaganda

Was wir hier erleben, ist klassische Kriegspropaganda nach dem Lehrbuch, mit der die Menschen auf einen kommenden Krieg gegen Russland eingeschworen werden sollen. Darüber habe ich bereits berichtet, aber ich wiederhole es hier noch einmal, weil die derzeitige mediale Hysterie zeigt, dass man daran erinnern muss.

Genauso sind die NATO-Medien nämlich gerade erst schon einmal vorgegangen, als es um Vorfälle in der Ostsee ging. Jährlich gibt es weltweit jedes Jahr durchschnittlich zu 150 bis 200 Schäden an Unterseekabeln, die den Medien nie Meldungen wert gewesen sind. Trotzdem haben sie letztes Jahr eine Medienkampagne veranstaltet, um Russland wegen der Beschädigungen einiger Kabel in der Ostsee zu beschuldigen. Belege für die russische Täterschaft gab es nie, aber das haben die NATO-Medien nicht berichtet.

Im Gegenteil: Alle aufgeklärten Fälle zeigten natürliche Ursachen der Schäden, es gab keine Hinweise auf eine russische Täterschaft. Ich wiederhole mich, aber das haben deutsche Medien natürlich nicht berichtet.

Sie haben stattdessen eine Kriegshysterie geschürt, genauso, wie wir es nun auch bei den Drohnenvorfällen erleben. Das Spiel ist bekannt – und es wird nun wiederholt.

Und die Europäer haben diese, von ihnen selbst grundlos geschürte Hysterie als Vorwand genommen, um in der Ostsee russische Schiffe zu kapern, was eindeutige Kriegshandlungen waren.

Russland zu einer Reaktion provozieren

Man will Russland ganz eindeutig zu Reaktionen provozieren, um einen Vorwand für einen Krieg zu bekommen, nachdem die Ukraine ihren Krieg gegen Russland verliert. Und da die Europäer mit ihrer hunderte Milliarden schweren Unterstützung für Kiew in der Ukraine „all in“ gegangen sind, verlieren auch sie den Krieg in der Ukraine.

Das scheinen sie nicht akzeptieren zu können und suchen deshalb nach einem Vorwand, den Krieg zu eskalieren. Alles, was sie dazu brauchen, ist eine durch mediale Kriegshysterie aufgepeitschte Öffentlichkeit und irgendein Vorfall, bei dem Russland endlich militärisch auf eine Provokation reagiert.

Nun hat die NATO gewarnt, sie werde auf weitere russische Luftraumverletzungen (von denen wie gesagt gar nicht erwiesen ist, dass es sie gegeben hat) auch mit militärischen Mitteln reagieren und der polnische Außenminister Sikorski hat gedroht, man werde russische Flugzeuge künftig abschießen.

Ich weiß, dass meine pessimistischen Prognosen niemandem gefallen, aber wenn ich das alles sehe, dann bin ich immer mehr der Meinung, dass ein großer Krieg zwischen Russland und den europäischen Staaten nur noch eine Frage der Zeit ist. Es scheint nicht mehr die Frage zu sein, ob er kommt, sondern nur noch, wann er kommt, denn die Europäer tun alles, um die Spannungen weiter zu eskalieren.

Die Reaktion der USA

Interessant ist, dass die US-Regierung auf die Hysterie der Europäer gelassen reagiert. US-Außenminister Rubio sagte in einem Interview:

„Wir haben Überflüge gesehen, und das ist nichts Neues. Tatsächlich ist es auch schon früher passiert, vielleicht nicht so häufig. Aber wenn ein russischer Kampfjet oder Bomber in die Luftverteidigungszone eindringt, schickt man Flugzeuge, um ihn abzufangen. Das ist auch früher passiert. Wir mussten das schon vor der Küste Alaskas oft tun.“

Ihm zufolge „reagiert die NATO entsprechend“ und er fügte hinzu:

„Wenn eine Drohne in den Luftraum eindringt, schießt man sie ab. Das wurde getan.“

Rubio hat damit vollkommen recht, denn es ist mittlerweile Alltag, dass russische und NATO-Flugzeuge aufsteigen, um die Flugzeuge der anderen Seite abzufangen und zu begleiten, wenn sie sich dem eigenen Luftraum nähern. Das ist nicht schön und vor allem nicht ungefährlich, aber leider Alltag. Schon 2020 gab es hunderte solcher Fälle, bei denen Russland NATO-Spionageflugzeuge und auch Kampfjets von seinem Luftraum fernhalten musste. Und deren Anzahl ist seitdem natürlich stark gestiegen. Sogar nukleare Angriffe auf Kaliningrad haben US-Atombomber schon 2020 über der Ostsee geübt.

Dass auch russische Flugzeuge daher immer wieder nahe den NATO-Luftraums auftauchen, kann niemanden überraschen.

Die Reaktion von Rubio zeigt, dass die US-Regierung sich in den Krieg, den die Europäer – offenbar um jeden Preis und unter jedem erfundenen Vorwand – gegen Russland entfesseln wollen, nicht hineinziehen lassen will.

Thomas Röper, geboren 1971, lebt seit über 15 Jahren in Russland. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

 


Bild oben: aif.ru
Quelle: anti-spiegel.ru