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Die EU-Kommissionspräsidentin, ihr Mann und die mRNA-Impfstoffe

Ursula von der Leyen verweigert weiterhin Auskünfte über die auf WhatsApp mit dem Pfizer-Chef ausgeküngelte Bestellung von Covid-Impfstoffen für mehr als 70 Milliarden Euro. Übrigens, so ein Zufall, verdient auch ihr Mann an der mRNA-Technologie.

von Anti-Spiegel (d.i. Thomas Röper)

Erstveröffentlichung am 28.05.2023 auf anti-spiegel.ru

Dass Ursula von der Leyen über 70 Milliarden Euro für die Bestellung von Impfstoffen gegen Covid-19 ausgegeben hat, ist nicht neu. Sie hat 4,2 Milliarden Impfdosen (fast ausschließlich bei Pfizer) bestellt. Das ist genug, um jeden EU-Bürger neun Mal gegen die von der US-Regierung geschaffene „chinesische Erkältung“ zu impfen.

70-Milliardenbestellung per WhatsApp-Chat

Die Bestellung hat Ursula von der Leyen mit dem Chef von Pfizer auf WhatsApp ausgehandelt und als Fragen über den Deal und seine Einzelheiten gestellt wurden, hat von der Leyen den Chatverlauf illegal gelöscht. Aber das interessiert die westlichen Medien nicht. Die New York Times hat zwar mal eine offizielle Anfrage gestellt, um Einsicht in den Chat zu bekommen, die jedoch ergebnislos geblieben ist, ohne dass die deutschen Medien darin einen Skandal erkennen, über den sie ihre Leser informieren sollten. In Deutschland gab es darüber kaum Meldungen und das Thema wurde von den Medien schnell unter den Teppich gekehrt.

Faktisch hat von der Leyen dem US-Konzern Pfizer mit ihrem Chat-Deal eine Monopolstellung in der EU verschafft, denn sie hat schon im Mai 2021 erklärt, die EU werde ausschließlich den Pfizer-Impfstoff bestellen. Von den vollmundigen Bekenntnissen der Kommission zu Transparenz und Wettbewerb ist bei dem Pfizer-Deal nichts zu bemerken.

Die Verträge sind weiterhin geheim und sogar EU-Parlamentarier bekommen nur geschwärzte Exemplare zu sehen. Auch ihnen wird die Einsicht verweigert. Ebenso wird, siehe die Anfrage der New York Times, mit Anfragen von Journalisten verfahren. Sie bekommen von der EU-Kommission keine Antwort. Aber nicht nur gegenüber der New York Times hüllt sich die EU-Kommission in Schweigen, auch die EU-Staatsanwaltschaft, die EU-Bürgerbeauftragte und der Europäische Rechnungshof erhalten keine Auskunft, berichtet Eric Bonse auf seinem Blog Lost in Europe.

Das alles ist nach meiner persönlichen Rangliste der Korruptionsskandale der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen der zweitgrößte ihrer Skandale. Von der Leyen ignoriert auch die Rechtslage in der EU, indem die Auskünfte und Einzelheiten der „Vertragsverhandlungen“ verweigert.

Uschis Mann verdient an der mRNA-Technologie

Heiko von der Leyen, der Mann der EU-Kommissionspräsidentin, ist Medizinischer Direktor bei der Pharma-Firma Orgenesis, die sich auf die Entwicklung von Zell- und Gentherapien spezialisiert hat. Dazu gehört auch die mRNA-Technologie, die von der EU-Kommission salonfähig gemacht wurde.

Zur Erinnerung: Die mRNA-Technologie wurde schon 1990 entdeckt und die Pharma-Industrie hat danach 30 Jahre lang erfolglos versucht, Medikamente mit dieser Technologie zuzulassen, weil die Nebenwirkungen nicht absehbar sind. Diese Technologie wurde dann im Zuge der Pandemie durchgepeitscht, und wegen einer Krankheit, an der etwa ein Prozent der Infizierten stirbt, wurden Milliarden Menschen mit einer experimentellen Gentherapie „geimpft“, denn die Covid-Impfstoffe von Pfizer sind per Definition eine Gentherapie.

Das ist nicht meine Unterstellung, das sagen die Herrschaften ganz offen, wenn sie unter sich sind. Stefan Oelrich, Mitglied des Vorstands der Bayer AG und Leiter der Division Pharmaceuticals, hielt bei der Eröffnung des jährlichen World Health Summit am 24. Oktober 2021 in Berlin eine Rede, in der er sagte (im Video ab Minute 1.37.40):

„Die mRNA-Impfungen sind ein Beispiel für Zell- und Gentherapie. Hätten wir vor zwei Jahren eine öffentliche Umfrage gemacht und gefragt, wer bereit dazu ist, eine Gen- oder Zelltherapie in Anspruch zu nehmen und sich in den Körper injizieren zu lassen, dann hätten das wahrscheinlich 95 Prozent der Menschen abgelehnt.“

Ursula von der Leyen hat einer experimentellen Technologie zum Durchbruch verholfen, an der die Firma, für die ihr Mann arbeitet, Geld verdient. Mehr noch: Seine Firma hat sogar Forschungsgelder von der EU-Kommission bekommen.

Kein Interessenkonflikt?

Am 15. November 2022 hat die italienische EU-Abgeordnete Rosa D’Amato bei der EU-Kommission eine offizielle Anfrage dazu gestellt, die ich komplett übersetze:

„Heiko von der Leyen, Arzt und wissenschaftlicher Direktor des US-amerikanischen Biotech-Unternehmens Orgenesis, das sich auf Zell- und Gentherapien spezialisiert hat und bei der Entwicklung von RNA-COVID-Impfstoffen führend ist, ist an der Stiftung beteiligt, die am 8. Juni 2022 von der Universität Padua gegründet wurde, um die Forschung im Bereich RNA-Gentherapie und Arzneimittel zu leiten. Dieses Projekt wird im Rahmen des Nationalen Konjunkturprogramms Italiens mit 320 Mio. EUR finanziert, die an das italienische Ministerium für Universitäten gezahlt werden.
Die ordentliche Mitgliederversammlung der Stiftung mit der Bezeichnung „Nationales Zentrum für Forschung und Entwicklung von Gentherapie und Pharmazeutika unter Verwendung der RNA-Technologie“, auf der die Vertreter der Leitungsgremien gewählt wurden, fand am 30. September 2022 in Padua statt.
Das Forschungsprogramm wird um eine Struktur herum entwickelt, die aus einem Knotenpunkt – der Universität Padua – und Speichen besteht, die sich aus 49 Einrichtungen zusammensetzen, darunter die Universitäten von Siena, Modena, Rom und Mailand, das Italienische Technologieinstitut, das Krankenhaus Bambin Gesù in Rom und drei Privatunternehmen.
Von der Leyen vertritt das Unternehmen Orgenesis, das zu den Gründern des Projekts gehört und jährlich 200 000 Euro an Beiträgen erhalten wird.
Ist die Kommission nicht der Ansicht, dass ein potenzieller Interessenkonflikt bei Präsidentin von der Leyen besteht, die bereits von der EPPO wegen des Kaufs von COVID-19-Impfstoffen untersucht wird?“

Natürlich ist die EU-Kommission nicht der Ansicht, dass ein „potenzieller Interessenkonflikt bei Präsidentin von der Leyen besteht“. Vera Jourova, Vizepräsidentin der EU-Kommission für „Werte und Transparenz“, ein Posten, der in der Sowjetunion wohl die Bezeichnung „Oberster Politkommissar“ getragen hätte, ist in der EU für die Verschärfung der Zensur zuständig, wie ich oft berichtet habe. Und Jourova hat am 11. April 2023 – auf Antworten der Kommission müssen Abgeordnete offenbar fünf Monate warten – auf die Anfrage aus dem EU-Parlament geantwortet:

„Bei dem von der ehrenwerten Abgeordneten angesprochenen Projekt in Italien handelt es sich um ein Projekt, das im Rahmen einer Ausschreibung von den italienischen Behörden ausgewählt wurde. Die Kommission und ihre Präsidentin waren weder an der Verwaltung des betreffenden Ausschreibungsverfahrens noch an der Auswahl- oder Vergabeentscheidung beteiligt. Daher kann jeder Interessenkonflikt der Präsidentin ausgeschlossen werden.
Was die Aussage der ehrenwerten Abgeordneten in Bezug auf die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) betrifft, so möchte die Kommission auf die Pressemitteilung der EPPO verweisen und feststellen, dass dort keine Person erwähnt wird, gegen die ermittelt wird.“

Natürlich wird von der EPPO nicht ermittelt, denn die EU-Kommissionschefin genießt Immunität und solange die nicht aufgehoben wird, darf kein Staatsanwalt Ermittlungsverfahren gegen von der Leyen eröffnen.

Aber die westlichen Medien interessieren sich für all das nicht.

Thomas Röper, geboren 1971, lebt seit über 15 Jahren in Russland. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.


Bild oben: Collage von Ralf Lux unter Verwendung von:

Ursula von der Leyen in Brüssel, 2022
Foto: Von gov.si – https://www.flickr.com/photos/141163381@N04/52102606258/, PDM-owner,

Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=118801588