Christentum

Demokratie – Medien – Aufklärung

Jahre des großen Wandels

Auszüge aus der Rede von Viktor Orbán in Baile Tusnad (Tusnádfürdő) am 22. Juli 2023 mit einer Einleitung von Klaus Hartmann
Kaum ein Staatsmann der „westlichen“ Welt ruft so viel Aufregung und Missfallen in politischen Institutionen und abfällige Kommentare in den Mainstream-Medien hervor wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán. Ohne dass es begründet wird oder begründet werden müsste, wird als selbstverständlich vorausgesetzt, dass der Mann ein „Rechter“ ist, und auch „Linke“ melden zu diesem Befund selten Zweifel an. Die Folge: man braucht ihn nicht ernst zu nehmen und sich nicht mit seinen Positionen argumentativ auseinanderzusetzen. Mit diesem Beitrag soll das verbreitete Bild des Politikers Orbán nicht von schwarz in weiß verwandelt, aber zu einer differenzierten Betrachtung angeregt werden. Orbán ist fest in einer christlich-konservativen Weltsicht verwurzelt, was Freidenkern fernliegt, dem sie aber mit Toleranz begegnen.

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare SzeneWeltanschauung & Philosophie

Die Kirche des Guten

Beitrag von Sebastian Bahlo aus FREIDENKER 1-22 und Video eines Vortrages am 10.09.2022 in Berlin
Gemäß dem vom Verbandsvorstand beschlossenen Plan widmet sich dieses Heft einem Schwerpunkt aus unserem Arbeitsgebiet Religionskritik. Mitten im Herstellungsprozeß trafen uns weltpolitische Ereignisse, die erstens „wichtiger“ und drängender erscheinen, das Denken, die Diskussionen und die Handlungsorientierung beherrschen, zweitens zu bestätigen scheinen, was in unserem Verband oft gesagt wurde: daß die Religion längst durch wirksamere Methoden der Steuerung des Massenbewußtseins im Interesse der Herrschenden abgelöst worden ist. … Und doch ist gerade dieser Anlaß günstig, um über die veränderte Rolle von Religion und Religionskritik nachzudenken.

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Frieden - Antifaschismus - Solidarität

„Viva la Muerte“

Beitrag von Gregor Gasse
Der Krieg ist ein Geschäft und ein Geschäft lässt man sich nicht entgehen / wie Black Rock, Rheinmetall, die europäische und die nordamerikanische Führung / Seite an Seite stehen, sich moralisch überlegen wähnen und geben / wenn sie Opfer im Namen der Demokratie von ihren Völkern fordern / das Elend der Völker verspricht Milliardengewinne / weshalb man den Flächenbrand in der Ukraine mit Benzin löschen wollte / man Waffenlieferungen demokratisch und solidarisch erklärte / mit ihnen das geknechtete und bedrohte Volk der Ukraine zu retten suchte / obwohl eine Waffe lediglich töten konnte, aber niemals jemanden retten würde

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

„Christliches Abendland“ am Ende – der Kapitalismus wird nicht besser

Beitrag von Werner Rügemer aus FREIDENKER 1-22
In der CDU unter dem neuen kapitalen Hoffnungsträger Friedrich Merz wird über­legt: Sollen wir das „C“ aus dem Parteinamen streichen? Weil es nicht mehr genügend Wäh­lerstimmen mehr bringt? Und weil die Deut­schen in Scharen die beiden Großkirchen verlassen? Hat das Christentum als Stütze prokapitalistischen Regierens ausgedient? …
Herrscher in Klassengesellschaften sind schon immer ideologisch flexibel. Anfang des vier­ten Jahrhunderts „nach Christus“ merkte dann der oströmische Kaiser Konstantin, dass die Opposition der verfolgten Christen im ganzen Reich nachhaltig um sich griff, und dass die Christen opferbereiter waren als seine eigenen Soldaten. Da gab er schnell die Ver­folgung auf und holte die Verfolgten auf seine Seite.

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Verbandsorgan FREIDENKER

FREIDENKER Nr. 1-22 – Das Imperium der Lügen

Die Ausgabe 1-22 des Verbandsorgans FREIDENKER hat das Schwerpunkt-Thema „Das Imperium der Lügen“ und enthält u.a. folgende Beiträge:
– Werner Rügemer: „Christliches Abendland“ am Ende – der Kapitalismus wird nicht besser
– Sebastian Bahlo: Die Kirche des Guten
– Liane Kilinc: Angeschlagene Friedenstaube
– Klaus Hartmann: Der Krieg in der Ukraine und wir
– Die Interessen des „Westens“ und das Spiel der NATO
– Brief von Willy Wimmer
– Rede von George Friedman
– „Unsere“ Interessen an der Ukraine haben Tradition
– Interview mit Jacques Baud
– Tragödie in der Ukraine: Von Veteranen und Kriegskindern des Großen Vaterländischen Krieges

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Ein Häusle of One?

Beitrag von Hans-Günther Dicks
Jemand baut ein Haus. Ein ziemlich großes, und mitten in Berlin. Nicht für sich, sondern für ganz viele. Vor allem für solche, die an den Einen glauben, denn es soll House of One heißen. Anhänger dreier monotheistischer Religionen (Protestanten, Muslime und Juden) sind denn auch die „Bauherren“ des Projekts, dessen Gesamtbaukosten von den Initiatoren anfangs mit 43,5 Millionen Euro angegeben wurden. Die wollten der Bundestag und der Berliner Senat mit je zehn Millionen bezahlen, den Rest hoffte man durch Spenden, Sponsoren und Crowd Funding aufzubringen. Letzteres erwies sich rasch als schwierig, doch man machte unverdrossen weiter.

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Katholische Kirche und die Missbrauchsskandale

Beitrag von Dennis Riehle aus FREIDENKER 1-13
Dass der Vatikan es nicht so ernst mit der Aufklärung der weltweiten Missbrauchsskandale durch die eigenen Bischöfe und Priester nimmt, hat nicht zuletzt der Austausch des dortigen Beauftragten gezeigt, der den oberen Kirchenhütern in seiner Arbeit offenbar zu engagiert schien und Tatsachen zutage führte, die nicht hätten öffentlich werden sollen. Das vage Eingehen des Papstes auf die immer neu bekannt gewordenen Abgründe als auch sein als Hohn wirkender Bittruf um Vergebung waren in Sachen Unehrlichkeit kaum zu überbieten. Daher wundert nicht, dass Rom so gar nichts daran liegt, alle Mühen um Wiedergutmachtung vor der Versandung zu retten.

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Hilfe, der ‚Papst’ kommt!

Der Deutsche Freidenker-Verband unterstützt den Aufruf des breiten Bündnisses, das gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes protestiert:
„Im September 2011 besucht Papst Benedikt XVI. Deutschland. Dabei spricht er auch vor dem Deutschen Bundestag in Berlin. Dagegen protestieren wir. Der Papst steht für eine menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik. Sie grenzt Menschen aus und diskriminiert. Wir wenden uns gegen den Papst als einen der Hauptverantwortlichen für die Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transgender auf der Welt. ..“

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Christentum und Sozialismus

Eine religiöse Polemik zwischen Herrn Kaplan Hohoff in Hüffe und August Bebel (1873/74).
[August Bebel:] Was ist denn das Christentum? … Wie jede andere Religion Menschenwerk. Der Mensch, der auf seiner niedrigen Bildungsstufe keine klare Vorstellung von der Natur und den Naturereignissen, die ihm bald nützten, bald ihn schädigten, besitzen konnte, der keinen Begriff von seiner eignen Stellung als Mensch besaß, schrieb alles Unverstandene, das um ihn vorging, übersinnlichen Wesen zu, welche die für ihn unbegreiflichen Erscheinungen nach Laune und Willkür hervorriefen und deren Gunst er folglich, um sie sich geneigt und freundlich gesinnt zu erhalten, durch Bitten, Gebete, Zeremonien und Opfer zu erlangen suchte.

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Jan Bretschneider: Der Kreationismus – eine Form des christlichen Fundamentalismus

Beitrag von Jan Bretschneider aus FREIDENKER 2-06
Eine Form des christlichen Fundamentalismus ist der Kreationismus (lat. creatio – Schöpfung, Erschaffung, engl. creation science – „Schöpfungswissenschaft“). Dabei handelt es sich um eine weltanschauliche Auffassung, welche die Entstehung der Welt, insbesondere die der Lebewesen, mit wissenschaftlichen Argumenten auf einen Schöpfungsakt zurückführen möchte und dabei zum großen Teil die naturgesetzliche Evolution negiert. Seit Jahrzehnten besteht hierzu besonders in den USA eine bedeutende weltanschauliche Kontroverse zwischen den „Evolutionisten“ und den „Kreationisten“.

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Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

Christlicher Zionismus

Beitrag von Klaus von Raussendorff aus FREIDENKER 2-06
Christliche Zionisten gibt es viele Millionen in den USA. Aber auch in Deutschland und anderen Ländern trifft man sie. Und natürlich als Unterstützer im Einsatz in Israel. Mit Zitaten aus dem Alten Testament wollen sie beweisen, dass allein Juden über das Land zwischen Mittelmeer und Jordan herrschen sollen. Gottes Willen zuwider ist ihnen die Idee der Binationalität, jeder binationale Ansatz zur Lösung der Probleme des israelisch-arabischen Konflikts. Demokratische Gleichberechtigung zwischen Juden und Arabern ist mit ihrem fundamentalistischen Christentum nicht vereinbar.

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