Weltliche Trauerkultur

Freidenker trauern um Hans Lutter

Professor Dr. Hans Lutter aus Güstrow ist am 1. März 2009 verstorben.

Mit Hans Lutter verliert der Deutsche Freidenker-Verband einen Genossen, der sich große Verdienste um unseren Verband, die marxistische Religionswissenschaft und den christlich-marxistischen Dialog erworben hat. Hans Lutter war Gründungsmitglied des Verbandes der Freidenker der DDR und maßgeblich an der Zusammenführung der Freidenker aus den alten und neuen Bundesländer zum einheitlichen Deutschen Freidenker-Verband beteiligt. Nach der Zusammenführung übernahm er Funktionen als stellvertretender Verbandsvorsitzender und Referent für Weltanschauungsfragen. Hier profilierte er sich als Verfechter einer eindeutig marxistisch ausgerichteten Religionskritik, die mit Sektierertum und Religionsbeschimpfung nichts gemein hat. Hans Lutter war über Jahre Herausgeber der den christlich-marxistischen Dialog befördernden Berliner Dialog-Hefte.

Hans Lutter wurde am 29.April 1928 als Arbeiterkind in Magdeburg geboren. Er erlernte den Beruf des Maurers und beschritt dann einen Bildungsweg wie er nur in der DDR möglich war: Arbeiterkind – Maurer – Neulehrer – Schuldirektor – Schulrat – Lehrerbildner – Diplom (Berlin 1960) – Promotion(Jena 1966) – Habilitation (Potsdam 1971) – Dozent – Professor. Von der DDR-Regierung wurde er für sein wissenschaftliches und politisches Wirken mit hohen Auszeichnungen bedacht, so 1984 mit dem Karl-Marx-Orden, 1990, im Lichte der Demokratie, dann kaltschnäuzig „abgewickelt“.

Deutscher Freidenker-Verband e.V.
Landesverband Nord e.V.

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