Freidenker-BriefFrieden - Antifaschismus - Solidarität

Freidenker-Brief 3-2015: 8. Mai 2015 – 70 Jahre „Tag der Befreiung“

Der Deutsche Freidenker-Verband veröffentlicht in seiner Verbandszeitschrift „Freidenker“ Nr. 1-15 (März 2015) seine Erklärung

„70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus –
Deutschland braucht eine grundlegend andere Außenpolitik: Verständigung statt Konfrontation“

https://www.freidenker.org/?p=3012

Ferner hat der Verbandsvorstand bei seiner Tagung am 28./29. März 2015 in Magdeburg beschlossen:

Der Deutsche Freidenker-Verband ist eine der ältesten deutschen Friedensorganisationen. Bertha von Suttner bekannte sich als „überzeugte Freidenkerin“. Wir demonstrieren und arbeiten heute mit allen zusammen, die wie wir für die Verwirklichung der Losung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ eintreten. Das Selbstverständnis der Friedensbewegung ist und bleibt antimilitaristisch, antifaschistisch und antirassistisch. Über den Mai 2015 hinaus müssen Formen der koordinierten und solidarischen Zusammenarbeit aller Friedenskräfte gefunden werden. Es gilt, die Trennung in ‚alte‘ und ‚neue‘ Friedensbewegung zu überwinden.

Freidenkerinnen und Freidenker begrüßen es, dass viele Menschen die ernsthafte Bedrohung des Friedens erkennen, den Konzernmedien ihr Vertrauen entziehen und erstmals für den Frieden auf die Straße gehen. Wir heißen sie in den Reihen der Friedensbewegung willkommen, wollen unsere Erfahrungen teilen und in der Aktion gemeinsam lernen. Wir treten für eine Willkommenskultur statt einer Verdächtigungskultur ein. Wir wollen Trennendes beiseiteschieben, Gemeinsamkeiten erarbeiten und gemeinsames Handeln erproben.

Die Friedensbewegung bietet keinen Unterschlupf für Nazis und Rassisten, und ebenso wenig für ‚antideutsche‘ Kriegsbefürworter. Auf dieser Grundlage ist die Friedensbewegung nicht der Ort für Gesinnungstests und Kontaktverbote, für Inquisition und Exkommunikation. Die Friedensbewegung hat keinen Platz für Hahnenkämpfe und Platzhirschgebaren, für personenbezogene Streitereien und Diffamierungen. Alleinvertretungsansprüche aus den Reihen traditioneller „Friedensinstitutionen“ leisten keinen Beitrag zum notwendigen gemeinsamen Handeln, sie leisten der Schwächung und Spaltung der Friedensbewegung Vorschub.

Zur aktuellen Diskussion in der Friedensbewegung gibt es den aufschlussreichen Artikel von Doris Pumphrey, einer langjährigen Antikriegsaktivistin, „Streit in der Friedensbewegung – wie breit darf sie sein?“
hier: http://www.nordrhein-westfalen.freidenker.org/streit-in-der-friedensbewegung-wie-breit-darf-sie-sein/

Erfolgreich kann die Friedensbewegung nur sein, wenn sie für gemeinsame Ziele gemeinsam handelt. Deshalb ist die Konzentration auf die gemeinsamen Anliegen erforderlich:

Frieden mit Russland statt Marsch in den Dritten Weltkrieg!
Deutschland raus aus der NATO, NATO raus aus Deutschland!


Foto: Ralf Lux: Gebinde des DFV zum 65. Jahrestag der Befreiung 2010, Ehrenmal im Treptower Park, Berlin